Die Idee
Die Eon-Tochter Bayernwerk AG ist nicht nur Stromnetzbetreiber, sondern unterhält auch ein Straßenbeleuchtungsnetz von insgesamt über 34.000 Kilometern. Diese überall verfügbaren Stelen sollen nun auch für anderweitige Dienstleistungen genutzt werden. Die Laternen könnten in Zukunft WLAN-Signale senden und damit schnelles Internet verfügbar machen, zum Laden von Elektroautos genutzt werden, freie Parkplätze melden, Wetterdaten liefern oder sich dank Bewegungsmelder nur dann anschalten,
wenn sie wirklich gebraucht werden.
Das Konzept
Um neue Dienstleistungen zu testen, arbeiten die Regensburger in mehreren Pilotprojekten mit Technologiefirmen wie Philips oder Schréder zusammen. Ausprobiert werden echte Allzwecksysteme, aber auch schlankere Lösungen, bei denen nur Sensoren und WLAN-Signalverstärker eingebaut werden. Die Kommunen haben Interesse – aber auch große Bedenken, beispielsweise beim Datenschutz. Kameras etwa, die freie Parkplätze erfassen könnten, dürfen im öffentlichen Raum nur unter strengen Vorgaben aufgehängt werden.
"Nur Licht an und aus - das reicht nicht mehr"
Johann König, Leiter Straßenbeleuchtung
Wie kommt man auf die Idee, aus einer Straßenlaterne einen Alleskönner zu machen?
Im Grunde begann es damit, dass wir die klassischen Leuchtmittel durch LED-Leuchten ersetzt haben. Das brachte Energieeinsparungen von 70 Prozent. Aber es eröffnet auch die Möglichkeit, die Leuchten zu programmieren oder mit Sensoren auszustatten, die Bewegung registrieren.
Nun sollen die Lampen WLAN anbieten, Autos aufladen und Feinstaub messen. Wann ist das Alltag?
Wir wollen den Kommunen neue Dienstleistungen anbieten. Nur Licht ein- und auszuschalten reicht nicht mehr. Wenn das Fahrt aufnimmt, können solche Multifunktionsstelen innerhalb von fünf Jahren kommen.
Wie verdient man damit Geld?
Das lässt sich am Beispiel WLAN zeigen. Entweder wir stellen nur die Hardware, also den Repeater für die Leuchte. Oder wir verkaufen den ganzen Service inklusive Anschluss.