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Sportwagenbauer Porsche strebt zurück in den Dax

Der Autobauer Porsche steckt in der Krise – Chef Oliver Blume denkt aber schon wieder über eine Rückkehr in den deutschen Leitindex Dax nach
Der Autobauer Porsche steckt in der Krise – Chef Oliver Blume denkt aber schon wieder über eine Rückkehr in den deutschen Leitindex Dax nach
© Eibner-Pressefoto/Naman Kala / IMAGO
Sportwagenhersteller Porsche ist gerade erst aus dem Dax geflogen. Nun kündigt Firmenchef Oliver Blume an, dass er zurück will. Auf der IAA erklärt der Manager, wie er Porsche aus der Krise bringen will

Oliver Blume will Porsche zurück in den Dax führen. „Unser Anspruch wird sein, in den Dax zurückzukehren“, sagte der Konzernchef von Porsche und Volkswagen auf der Automesse IAA in München. Die Aktie der Stuttgarter Porsche AG war wegen ihrer schlechten Performance vor kurzem aus dem deutschen Börsen-Oberhaus verabschiedet worden – eine Entscheidung, die zum 22. September wirksam wird. 

Blume, der Porsche vor drei Jahren an die Börse gebracht hatte und seiner Firma einen festen Platz im Dax zugedacht hatte, bedauerte die Entscheidung ausdrücklich. „Das ist jetzt leider so“, sagte er. Der Abschied aus dem Dax habe mit dem geringen Anteil frei gehandelter Aktien bei Porsche zu tun, das Unternehmen bleibe aus seiner Sicht eines der 20 wertvollsten Unternehmen im Land. Im letzten Quartal war der operative Gewinn bei Porsche im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um über 90 Prozent abgestürzt.

Porsche will Sanierung innerhalb eines Jahres

Blume sagte, er wolle die Sanierung von Porsche weitgehend noch in diesem Jahr leisten. „Ich habe immer gesagt, dass ich in diesem Jahr die Neuausrichtung von Porsche führen werde“, erklärte er, „weil ich bei Porsche alles kenne.“ Die Sanierung sei großteils in diesem Jahr zu schaffen. „Das meiste haben wir dann erledigt.“ 

Der Manager erklärte die Misere bei dem lange erfolgsverwöhnten Hersteller mit den Zöllen der US-Regierung und der Lage in China. „Porsche befindet sich in einem Sandwich zwischen China und den USA“, so Blume. Das liege daran, dass beide Märkte traditionell so wichtig sind für Porsche und zeitweise fast zwei Drittel des Absatzes ausmachten. „Wenn ich mit 60 Prozent des Volumens kein Geld mehr verdiene, ist das Gesamtsystem unter Druck“, sagte Blume zur Lage bei Porsche. Er verwies auf die Situation in China, wo der Markt für westliche Top-End-Autos großteils weggebrochen ist. „Das heißt für Porsche, dass 25 Prozent des Gesamtvolumens nicht mehr da ist“, sagte Blume. „Das hat erhebliche finanzielle Folgen.“

Porsche zahlt in USA teilweise drauf

Die Einfuhrzölle der USA täten ein Übriges. Anders als größere Hersteller verschifft Porsche alle Autos für China und USA von Europa aus, anstatt lokal zu produzieren. In den USA ist der Hersteller von derzeitigen Zöllen von 27,5 Prozent daher besonders betroffen. „Das heißt, wir zahlen dadurch drauf“, rechnete Blume vor. Er hoffe darauf, dass wie zwischen EU und USA vereinbart, der Zollsatz zumindest auf 15 Prozent sinkt. 

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Zu den Gegenmaßnahmen gehören weitere Sparmaßnahmen bei Porsche. Das Unternehmen hatte in Stuttgart und Leipzig bereits Arbeitsplatzabbau mit den Mitarbeitervertretern vereinbart. „Wir ergänzen das erste Sparprogramm“, sagte Blume.

Blume will voraussichtlich kommendes Jahr seine umstrittene Doppelrolle beenden, also nicht mehr gleichzeitig den Volkswagen-Konzern und Porsche führen. Allerdings wollte er sich auf keinen festen Zeitpunkt für die Entscheidung festlegen lassen. „Es wird ein Zeitpunkt kommen, wann ich die Doppelrolle auflösen werde“, sagte er. Es gebe noch keinen Nachfolgekandidaten bei Porsche, fügte Blume hinzu.

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