Im Fall Nawalny gibt sich Wladimir Putin hart. Sein Regime aber ist unter Druck – denn auch die Wirtschaft ist schwer angeschlagen
Eigentlich ist Alexander ein Mann, wie man ihn sich im Kreml wünschen müsste. Der 34-jährige Russe, stämmiger Typ, Glatze, ist Bauunternehmer in der Moskauer Satellitenstadt Balaschicha. Als Student hat er eine regierungsnahe Jugendorganisation geleitet, die Annexion der Krim hielt er für richtig. Fragt man Alexander aber nach dem vergifteten und nun inhaftierten Oppositionellen Alexej Nawalny, klingt er wie ausgewechselt. „Empörend“ sei der Fall, für den die Regierung jede Verantwortung abstreitet. „Halten die uns im Kreml wirklich für so blöd, dass wir an die offizielle Version glauben?“