Anzeige

Militärische KI Rüstungs-Start-up Helsing wird zum „Decacorn“

Gripen-E-Kampfjet von Saab, der mithilfe von Helsings KI „Centaur“ gesteuert wird
Gripen-E-Kampfjet von Saab, der mithilfe von Helsings KI „Centaur“ gesteuert wird
© Saab / PR
Früher als geplant nimmt das Münchner Start-up Helsing frisches Kapital auf. Der Drohnenspezialist wird dabei offenbar mit 12 Mrd. Euro bewertet – ein Rekordwert für Deutschland

Das Münchner Verteidigungs-Start-up Helsing erhält in einer neuen Finanzierungsrunde 600 Mio. Euro von bestehenden und neuen Geldgebern. Laut „Financial Times“ wird der Spezialist für militärische KI und Kampfdrohnen dabei auf 12 Mrd. Euro bewertet – eine Verdreifachung binnen eines Jahres und zudem die höchste Summe, die ein nicht börsennotiertes Start-up in Deutschland bisher erreichen konnte. 

Helsing steigt damit in den exklusiven Kreis der sogenannten Decacorns auf – dazu zählen privat gehaltene Unternehmen, die Investoren mit mindestens 10 Mrd. Dollar bewerten. Das einzige deutsche „Decacorn“ war bislang die Softwarefirma Celonis, ebenfalls aus München. 

Angeführt wird die neue Finanzierungsrunde von der Beteiligungsfirma Prima Materia des schwedischen Spotify-Gründers und Helsing-Chairmans Daniel Ek. Außerdem stellen der schwedische Rüstungskonzern Saab und mehrere Wagniskapitalgeber frisches Kapital zur Verfügung.

Ukraines Militär nutzt Helsing-Drohnen

„Die Welt wird auf mehr Arten als je zuvor auf die Probe gestellt“, sagte Ek der „Financial Times“, die zuerst über die Finanzierungsrunde berichtete. „Das hat den Zeitplan für die Finanzierung von Helsing beschleunigt.“ Der Krieg in der Ukraine zeige die wachsende Bedeutung von KI für die Kriegsführung. „Wir können die Auswirkungen auf diesen Krieg oder auf jeden anderen Konflikt in der Zukunft gar nicht hoch genug einschätzen.“ Ek war 2021 bei Helsing eingestiegen.

Bei seiner letzten Finanzierungsrunde im Juli 2024 hatte das Start-up 450 Mio. Euro an Funding erhalten und wurde mit 5,4 Mrd. Euro bewertet. Vor wenigen Tagen war ein Saab-Kampfjet, der von Helsings KI „Centaur“ gesteuert wurde, in mehreren Tests gegen einen Flieger mit einem menschlichen Piloten angetreten. Die Gefechte blieben ohne eindeutigen Sieger. Das ukrainische Militär nutzt Drohnen des deutschen Start-ups im Kampf gegen die russischen Invasoren.

rts/nwi

Mehr zum Thema

Neueste Artikel

VG-Wort Pixel