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KI-Suchmaschine Perplexity verdreifacht Bewertung: Google-Konkurrent jetzt 9 Milliarden wert

Perplexity-CEO Aravind Srinivas (rechts) mit seinen beiden Mitgründern Johnny Ho (Mitte) und Denis Yarats. Ihr zwei Jahre altes Start-up ist jetzt 9 Mrd. US-Dollar wert.     
Perplexity-CEO Aravind Srinivas (rechts) mit seinen beiden Mitgründern Johnny Ho (Mitte) und Denis Yarats. Ihr zwei Jahre altes Start-up ist jetzt 9 Mrd. US-Dollar wert.

 
© AP Photo/Noah Berger / Picture Alliance
Die neuartige Suchmaschine wächst rasant. Die Finanzierungsrunde in Höhe von 500 Mio. US-Dollar könnte helfen, endlich ein tragfähiges Geschäftsmodell gegen Google und OpenAI zu etablieren

Die KI-Suchmaschine Perplexity AI hat in einer neuen Finanzierungsrunde 500 Mio. US-Dollar eingesammelt. Damit wird das Unternehmen jetzt angeblich mit 9 Mrd. Dollar bewertet – dreimal so hoch wie noch im Juni 2024. Das geht aus übereinstimmenden Berichten der Finanzmedien „Financial Times“ und Bloomberg hervor. 

Hauptinvestor dieser Runde war demnach der US-Fonds Institutional Venture Partners. Auch Alt-Investoren wie Nvidia und B Capital sollen sich wieder beteiligt haben. Perplexity hat die Angaben bisher nicht bestätigt. Für eine Bitte um Stellungnahme war das Start-up aus San Francisco zunächst nicht erreichbar.

Google-Herausforderer wächst schnell

Perplexity hat in den vergangenen Monaten mit dem steilen Wachstum seiner KI-Suchmaschine für Aufmerksamkeit gesorgt. Im Unterschied zu Google oder Bing liefert sie ausformulierte Antworten mit Quellenangaben statt reiner Linklisten. 

Das Start-up positioniert sich damit als Google-Herausforderer. „Wir wollen die weltbeste Antwortmaschine sein“, sagte der Perplexity AI-CEO und Gründer Aravind Srinivas im Gespräch mit Capital im Oktober. „Und wir glauben, dass wir dabei bessere Karten haben als Google.“  

Perplexity meldete Anfang des Jahres 15 Mio. aktive Nutzer. Zuletzt wuchsen die Abrufzahlen laut Srinivas um rund 30 Prozent auf mehr als 700 Mio. pro Quartal. Bis Ende 2024 will Perplexity demnach 1 Mrd. Suchanfragen pro Quartal beantworten. 

Werbung bleibt Schwachstelle

Die neue Kapitalspritze kann Perplexity gut für mehr Personal und Ressourcen gebrauchen, um ein tragfähiges Geschäftsmodell zu entwickeln. Daran mangelte es nämlich bisher: Für den lukrativen Werbemarkt, der Google zum Giganten machte, hat das Start-up noch kein überzeugendes Rezept vorgelegt. Intern wird deshalb an einem Projekt für gesponserte Suchanfragen gearbeitet.

Die Erlöse kommen bislang vor allem aus Abonnements von Premiumkunden, die für rund 18 Euro pro Monat auf zusätzliche Funktionen zugreifen können. Klar ist aber auch: In einer Welt, die sich an kostenlose Suchmaschinen gewöhnt hat, dürfte ein reines Abo-Modell eher die Nische bleiben.

Ausrichtung auf Arbeitswelt

Zudem nutzt Perplexity das frische Kapital offenbar für Übernahmen: Am Mittwoch kündigte es den Kauf des Daten-Start-ups Carbon an. Die Technologie von Carbon soll demnach die Qualität der KI-Suche verbessern. Künftig sollen Nutzer nämlich nicht nur im Internet, sondern auch in ihren eigenen Dateien und Arbeitsnachrichten suchen können. Dies umfasse laut Perplexity auch Anwendungen wie Notion und Google Docs. Ein Hinweis darauf, dass sich die KI-Suchmaschine in Zukunft vielleicht stärker als Produktivitätssoftware für Firmen positionieren will.

Konkurrenz hat Perplexity dabei von großen Namen wie Google und OpenAI. Beide Unternehmen versuchen ebenfalls, ihre Suchfunktionen durch KI zu verbessern – ein umkämpfter Markt.

Experten warnen unterdessen vor einer möglichen Blase im KI-Sektor, da Bewertungen und Investitionen geradezu explodieren. Außerdem sieht sich Perplexity Klagen von Verlagen gegenüber, die eine faire Bezahlung für die Nutzung ihrer Inhalte fordern. Auch hier dürfte es Investitionsbedarf geben: Perplexity baut seit Monaten ein eigenes Publisher-Programm auf und hat angekündigt, Verlage zukünftig an möglichen Werbeeinnahmen zu beteiligen.

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