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Serie Großes Problem, smarte Lösung: 4ocean

4ocean nimmt nicht nur das Problem der globalen Plastikverschmutzung in Angriff, sondern auch das Problem des Recyclings.
4ocean nimmt nicht nur das Problem der globalen Plastikverschmutzung in Angriff, sondern auch das Problem des Recyclings.
© 4ocean
Trotz der vielen Initiativen zur Säuberung der Weltmeere ist die Plastikbeseitigung immer noch ein großes Problem. Ein recyceltes Armband soll die Lösung sein

Klimawandel, Armut, Flüchtlingskrisen: Die Welt ist voller Probleme. Capital präsentiert in einer neuen Serie Lösungen – für die großen Herausforderungen unserer Zeit, von smarten Köpfen und innovativen Unternehmungen. Diesmal: 4ocean

Das Problem:

Dass die Verschmutzung unserer Umwelt durch Plastik ein Problem ist, dürfte bereits jedem bekannt sein. Pro Jahr landen 4,8 bis 12,7 Millionen Tonnen Plastikmüll in den Weltmeeren . Sie bedrohen aber nicht nur die Meerestiere und den Ozean, sondern auch die Menschen, die auf das Meer und seine Artenvielfalt angewiesen sind. Insbesondere kleine Fischerboote kämpfen mit der Plastikflut im Ozean: Der Weg auf das offene Meer und zurück an Land wird wegen des dichten Müllteppichs zur Herausforderung.

Der Hauptanteil der Abfälle landet entweder auf einer Mülldeponie oder in der Verbrennungsanlage. 6,6 Millionen Tonnen der Plastikabfälle , die jährlich in den Mittelmeerländern anfallen, werden schlecht verwaltet und auf illegale Müllhalden oder in der offenen Landschaft entsorgt. Nur ein kleiner Teil des Mülls wird tatsächlich recycelt und wiederverwendet. Denn es ist um ein Vielfaches billiger, neues Plastik zu produzieren, als altes zu recyceln. Allein in den letzten zehn Jahren sind die Preise für die Neuproduktion von Plastik um die Hälfte gesunken. Das geringe Kunststoff-Recycling bereitet große Verluste für die Wirtschaft und Umwelt. Durch die Herstellung und Verbrennung von Plastik werden jährlich knapp 400 Millionen Tonnen CO2 ausgestoßen .

Immer mehr Initiativen und Start-ups setzen sich für die Beseitigung von Plastikmüll im Ozean und an den Stränden ein. Damit ist das Problem aber nicht gelöst, denn der Müll existiert immer noch. Entscheidend ist, was nach dem Aufsammeln mit den Bergen von Plastikflaschen und -tüten passiert.

Die Lösung:

Ein recyceltes Armband für ein Pfund Müll. Mit ihrem Leitspruch: "Cleaning one pound at a time" folgt das Unternehmen 4ocean einer Philosophie, die globales Aufsehen erregt. Zwei Surfer wollen das Plastikproblem mit Hilfe eines kreislaufartigen Modells lösen: Der Müll wird von den Stränden und den Wasseroberflächen eingesammelt, recycelt und zu Armbändern verarbeitet. Die Schnur des Armbands besteht aus recycelten Plastikflaschen und die Perlen aus recyceltem Glas. Diese Armbänder verkauft 4ocean wiederum in einem eigenen Onlineshop, um so die Säuberungsaktionen finanzieren und ausbauen zu können.

In weniger als zwei Jahren hat 4ocean 5.447.148 Pfund Plastikmüll aus den Ozeanen und von den Küsten gesammelt und wiederverwertet. Die Küstenreinigungsteams bekommen auch Unterstützung von lokalen Fischern, die als Kapitäne auf einem von acht Reinigungsschiffen beschäftigt werden.

Die Köpfe dahinter:

Eine Surftour nach Indonesien verdeutlichte Alex Schulze und Andrew Cooper das Ausmaß der Plastikverschmutzung. Beide sind am Meer aufgewachsen – Ein Grund mehr, warum beide die Meere vom Plastik befreien wollen. Das Szenario eines Fischers, der vergebens versuchte, sein Boot über einen Plastikberg ins Meer zu ziehen, gab den beiden Surfern die Idee zu 4ocean. Mittlerweile arbeitet die NGO in Ländern wie Haiti, Florida und Indonesien. Sie beschäftigen über 300 Mitarbeiter, die sich in verschiedenen Positionen für den Lebenserhalt von Meeresbewohnern und die Unterstützung der einheimischen Fischer einsetzen.

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