So viel kostet Kokain in Europa
Aktuell ist so viel Kokain wie nie zuvor im Umlauf. UNODC, das Büro der Vereinten Nationen für Drogen und Kriminalität, registriert seit 15 Jahren einen kontinuierlichen Anstieg. Im Jahresbericht 2023 mit Zahlen für 2021 wurde auch untersucht, wie viel Kokain in Europa kostet. Irland kam im Vergleich von 18 Ländern (ohne Osteuropa) auf den zehnten Platz. Dealer verlangten dort laut der Analyse für Gramm Kokain durchschnittlich umgerechnet 83 US-Dollar. Auf dem nächsten Platz folgte Deutschland.
Deutschland kam laut dem UN-Büro auf einen durchschnittlichen Preis von rund 89 Dollar für ein Gramm Kokain. Das bedeutete unter den teuersten Ländern für Süchtige in Europa Platz neun. Während der Preis in anderen Regionen über die Jahre stark schwankte, zeigte er sich in der Bundesrepublik vergleichsweise stabil, zumindest in der Umrechnung in Dollar. 2011 hatte ein Gramm Kokain den Angaben zufolge hierzulande rund 92 Dollar gekostet.
Ein Preisverfall bei Drogen kann auch eine Strategie der Kartelle sein, um den Konsum anzukurbeln. Kolumbien dominiert den Markt laut UNODC mit 61 Prozent der weltweiten Cocasträucher. Peru folgte mit 26 Prozent, dann kam Bolivien mit 13 Prozent. In Österreich ist Kokain ähnlich wie in Deutschland mit den Jahren günstiger geworden. Lag der Preis 2011 noch bei 103 Dollar, belief er sich laut dem Bericht zehn Jahre später auf knapp 95 Dollar.
UNODC berücksichtigte bei der Statistik offenbar nicht das jeweilige Preisniveau eines Landes. Insofern fiel der Preis für Drogen in Griechenland noch höher aus, als es der sechste Platz schon vermuten lässt. Die Drogenfahnder der UN kamen auf im Jahresbericht 2023 auf einen durchschnittlichen Preis von knapp 101 Dollar pro Gramm (2011: 98 Dollar).
London ist seit jeher eine Kokain-Hochburg, sogar im Parlament wurden Spuren der Droge gefunden. Die hohe Nachfrage scheint den Preis enorm in die Höhe getrieben zu haben. 2011 zahlten Süchtige laut dem UN-Bericht durchschnittlich 64 Dollar für ein Gramm. 2021 waren es 110,04 Dollar. Dennoch wurde das Vereinigte Königreich ganz knapp aus den Top 3 „verdrängt“.
Norwegen belegte zwar mit 115 Dollar pro Gramm Kokain Platz zwei der teuersten Länder in Europa. Das markierte aber einen steilen Preisverfall bei der Droge. 2011 war Norwegen mit Straßenpreisen von durchschnittlich 147 Dollar in West- und Zentraleuropa die Nummer eins gewesen.
Kokain war zuletzt europaweit in Finnland mit Abstand am teuersten. Ein Gramm der Droge kosteten laut UNODC im Schnitt 166 Dollar. Im Gegensatz zu vielen anderen europäischen Ländern gab es dort einen starken Preisanstieg. 2011 hatte Kokain noch 112 Dollar gekostet. Die niedrigsten Preise verlangten Dealer in Europa für Kokain laut der Statistik in Portugal (40 Dollar). Dahinter kam mit Luxemburg (44 Euro) eines der teuersten Länder in Europa. Das Großherzogtum hatte 2011 noch bei 119 Dollar und damit auf Platz drei der Rangliste gelegen.