Die Corona-Pandemie hat den globalen Ausstoß von Kohlendioxid so sehr gedrückt, wie es seit dem Zweiten Weltkrieg nicht geschehen ist. Durch Energieverbrauch wurden weltweit 6,3 Prozent weniger des klimaschädlichen Gases freigesetzt, wie der Mineralölkonzern BP in seiner Analyse „ Statistical Review of World Energy 2021 “ feststellte. Damit sei das niedrigste Niveau seit 2011 erreicht worden.
Das müsste jedoch künftig auch ohne die dramatischen Auswirkungen einer Pandemie gelingen, gab BP-CEO Bernard Looney zu bedenken. Denn dieser in Friedenszeiten bislang unerreichte Rückgang sei der jährliche Mittelwert, den die Welt für die nächsten 30 Jahren erreichen müsse, um die Ziele des Pariser Klimaabkommens zu erreichen. Er machte jedoch besorgniserregende Anzeichen aus, dass der CO2-Einbruch nach dem Ende von Lockdowns weltweit nur von kurzer Dauer sein könnte.
Diese Länder setzen aktuell am meisten CO2 frei.
Diese Länder stoßen am meisten CO2 aus
In Indonesien ist der CO2-Ausstoß 2020 so stark zurückgegangen wie in keinem Land dieser Top 10. Er sank laut BP um knapp 13,0 Prozent auf 541,3 Millionen Tonnen. Indonesien, das zu den bevölkerungsreichsten Ländern der Welt zählt, fiel damit einen Platz auf den zehnten Rang. Allerdings lag die durchschnittliche jährliche Wachstumsrate im Zeitraum 2009 bis 2019 hier mit 4,6 Prozent so hoch wie in keinem Land der Spitzengruppe.
In Saudi-Arabien hatte die Pandemie hingegen scheinbar kaum einen Einfluss auf den Ausstoß klimaschädlicher Gase. Die CO2-Bilanz sank dem Bericht zufolge nur um 1,0 Prozent auf 565,1 Millionen Tonnen. Saudi-Arabien rückte damit vom zehnten auf den neunten Platz vor.
Die Südkorea kam im BP-Bericht erneut auf den achten Platz der Länder mit dem höchsten CO2-Ausstoß. Dabei hatte sie die Emissionen überdurchschnittlich stark um 7,5 Prozent auf 577,8 Millionen Tonnen verringert. Auf Zehn-Jahres-Sicht ergab sich aber ein jährliches Wachstum von 1,8 Prozent.
Deutschland fiel in der CO2-Rangliste um einen Platz auf Rang sieben. Das gelang mit einem Minus von 11,5 Prozent, dem drittgrößten Rückgang der Top 10. BP erfasste 2020 für Deutschland rund 604,8 Millionen Tonnen CO2 aus Energieverbrauch. Vor Ausbruch der Covid-19-Krise hatte die BRD bereits jährlich ein Minus von durchschnittlich 1,0 Prozent verzeichnet, der höchste Rückgang unter den größten CO2-Nationen.
Indien belegte mit knapp 2,30 Milliarden Tonnen CO2 (minus 7,1 Prozent) mit großem Abstand vor Russland Platz drei. Indien hatte auf Zehn-Jahres-Sicht ein jährliches Wachstum von 4,5 Prozent verzeichnet. Das war laut BP der zweithöchste Wert der Top 10 knapp hinter Indonesien.
Die USA kamen mit fast doppelt so viel CO2 wie Indien (4,43 Milliarden Tonnen) wie im Vorjahr auf Platz zwei der Rangliste. Der Ausstoß brach den Angaben zufolge um 11,5 Prozent ein. Das war ganz knapp vor Deutschland der zweitgrößte Rückgang in der Spitzengruppe. Von 2009 bis 2019 war der Ausstoß von CO2 jährlich im Schnitt um 0,6 Prozent gesunken.
China hat sich sehr viel früher als andere führende Wirtschaftsnationen von den Auswirkungen der Covid-19-Pandemie erholt. Der Ausstoß von CO2 ist daher 2020 gestiegen und zwar um 0,6 Prozent auf 9,89 Milliarden Tonnen. Laut BP entfielen 30,9 Prozent des weltweit freigesetzten CO2 auf das bevölkerungsreichste Land der Erde. Die Zehn-Jahres-Bilanz lag demnach bei durchschnittlich plus 2,4 Prozent.