Die Energiewende ist im vollen Gang. Da passte die Klimabilanz 2018 für Deutschland gut ins Bild. Erstmals nach vier Jahren der Stagnation konnten bei den Treibhausgasen wieder sinkende Werte vermeldet werden. Das Umweltbundesamt verzeichnete insgesamt 865,6 Millionen Tonnen CO2 und anderer klimaschädlicher Gase . Das sei im Vergleich zu 2017 ein Rückgang um 41 Millionen Tonnen oder 4,5 Prozent gewesen.
„Gründe für diese Entwicklung sind der zurückgehende Verbrauch von fossilen Energien und die außergewöhnliche Witterung im Jahr 2018“, teilte die Behörde mit. Allerdings fiel die klimafreundliche Entwicklung unter den diversen Verursachern von Treibhausgasen sehr unterschiedlich aus. In manchen Bereichen konnte der Ausstoß um rund ein Zehntel verringert werden. In anderen Bereichen gab es hingegen Zuwächse. Dessen ungeachtet aber war eine Branche für rund 40 Prozent der gesamten Menge an freigesetzten Treibhausgasen verantwortlich.
In diesen Sparten wurde 2018 in Deutschland die meisten Treibhausgase freigesetzt.
Das sind die größten Treibhausgasverursacher
Die Abfallwirtschaft belegt unter den größten Verursachern von freigesetzten Treibhausgasen Platz sieben. Das Umweltbundesamt registrierte für 2018 rund 9,6 Millionen Tonnen (minus 5,3 Prozent). Der Großteil von 8,8 Millionen Tonnen entfiel auf das Methan. Zu den Treibhausgasen zählen neben CO2 noch Lachgas und die sogenannten F-Gase.
Die Landwirtschaft ist mit 63,6 Millionen Tonnen Treibhausgasemissionen nur auf Platz sechs. Rund die Hälfte entfiel auf das Methan in der Tierhaltung. Die niedrigeren Zahlen der gehaltenen Rinder und Schweine sowie der reduzierte Einsatz von Mineraldünger führten laut Umweltbundesamt zum Rückgang von 4,1 Prozent. Allerdings bezieht sich diese Bilanz nur auf den Kernbereich der Landwirtschaft. Landwirtschaftlicher Verkehr oder die zum Heizen von Ställen und Gewächshäusern benötigte Energie fällt nicht in diesen Bereich, wie es beim Umweltbundesamt auf Nachfrage hieß.
Industrieprozesse liegen mit 64,7 Millionen Tonnen an Treibhausgasen auf Platz fünf. Hier war ein Zuwachs um 0,4 Prozent zu verzeichnen, das einzige Plus in der Klimabilanz 2018. Unter Industrieprozesse fallen unter anderem die chemische Industrie oder die Herstellung von Metallen.
„Energiebedingte Emissionen“ sind mit weitem Abstand für die meisten Treibhausgase in Deutschland verantwortlich: 727,6 von 856,6 Millionen Tonnen. Der Oberbereich verteilt sich auf mehrere Säulen. Eine davon firmiert unter der Bezeichnung „übrige Feuerungsanlagen“. Damit sind vor allem Heizungen gemeint. Durch sie wurden 2018 rund 123,6 Millionen Tonnen Treibhausgase freigesetzt, nahezu ausschließlich CO2. Der größte Anteil (82,3 Millionen Tonnen) entfiel auf die Wärmeerzeugung in privaten Haushalten. Die konnten mit minus 11,4 Prozent den größten Rückgang vorweisen.
Der Verkehr liegt auf Platz zwei der größten CO2-Verursacher in Deutschland. Die Bilanz 2018 belief sich auf 163,0 Millionen Tonnen Treibhausgase, 161,3 Millionen Tonnen davon CO2. Das waren laut dem Umweltbundesamt 2,9 Prozent weniger als 2017.
Die Energiewirtschaft setzt mit Abstand das meiste CO2 frei. Die Branche kam 2018 auf 299,3 Millionen Tonnen an Treibhausgasen (710 Millionen Tonnen davon CO2). Das entsprach rund 41 Prozent der gesamten Menge. Der Rückgang lag bei 4,5 Prozent.