Woran erinnert Sie das Design der bisherigen E-Autos? An nicht viel mehr als an die klassischen Verbrenner-Autos? Willkommen im Club! Der Übergang in die Elektromobilität und das digitale Zeitalter gestalten sich nicht nur aus Designersicht mut- und emotionslos.
Wie stark die Autobauer und -käufer auf den bisherigen Formen beharren, zeigt allein schon der Erfolg des E-Golf, der genau wem gleicht? Ja, dem alten Standard-Golf. So wie das erste Auto verdammt ähnlich wie eine Kutsche aussah.
Sind wir also Angsthasen, die nur zu einer wirtschaftlichen Entwicklung der kleinen und zaghaften Schritte fähig sind?
Ohne Lenkrad in die Zukunft steuern
Seien Sie beruhigt. Unser zaghaftes Vorgehen bedeutet zunächst einfach nur: Die Menschen haben Angst vor Veränderungen.
Nicht nur bei Autos, sondern bei fast allen Innovationen. Heute bedeutet es für viele schon eine große Umstellung, statt zur Tankstelle nun zu einer Steckdose fahren zu müssen. Dabei ist das E-Auto nur ein erster Schritt auf dem unausweichlichen Weg zum autonomen Fahren und ein kleiner Baustein der Digitalisierung. Mittlerweile gibt es Design-Studien, bei denen das E-Auto kein Lenkrad mehr hat – und einen Fahrer sowieso nicht. Das E-Auto ist dort ein Aufenthaltsraum, ein Büro oder einfach nur eine stylische Box.
Entscheidend für die Akzeptanz solch ungewöhnlicher Designs ist, dass sich die Menschen nicht bedroht fühlen von der Innovation. Und dafür sind wir als Unternehmer gefragt, im Großen wie im Kleinen.
Wider die Windmühlen
Wenn wir in der Wirtschaft und als Gesellschaft die Digitalisierung annehmen und echt innovativ sein wollen, müssen wir lernen, Ängste zu überwinden. Und das können Sie als Unternehmer vorleben, indem Sie Ihre Kunden und Betroffenen behutsam an Neuerungen heranführen. Indem Sie erklären, transparent machen.
Der zweite Punkt: Wenn wir erfolgreich und schwungvoll eine Veränderung hervorrufen wollen, muss sich jemand hinstellen und die Verantwortung übernehmen. Ich weiß, das ist nicht immer leicht.
Mercedes-Chef Dieter Zetsche sagte vor ein paar Tagen : „Ohne Wandel sind wir erledigt“. Er hat sich hingestellt und die Verantwortung übernommen, dass der Wandel für seine Mitarbeiter gut ausgeht. So etwas kann er nicht nach unten delegieren. Veränderung ist Chefsache.
Genauso muss sich auch ein Geschäftsführer im Mittelstand vor die Belegschaft stellen und das Signal geben: „Es ist notwendig, dass wir uns jetzt verändern. Sonst kämpfen wir später gegen Windmühlen. Ich weiß, dass es schwierig wird, aber wir machen das trotzdem.“
Chef der Gesellschaft
Wer übernimmt diese „Chefrolle“ für die Gesellschaft? Sicherlich zu einem großen Teil die Politik, aber eben auch die Medien. Und deshalb möchte ich als Gastautor diesen Beitrag für einen Appell nutzen: Die großen Veränderungen durch die Digitalisierung werden genauso kommen wie die Elektromobilität. Ob Sie das wollen – oder nicht. Aber wenn wir uns von der Angst regieren lassen und den Wandel nur zögerlich annehmen, werden wir von ihm gestaltet.
Mir ist es lieber, wenn wir die Ängste vor dem Neuen aushalten – und die Gestaltung der Zukunft selbst in die Hand nehmen und nicht den anderen überlassen. Der Weg beginnt bei uns selbst. Wir müssen in unsere Fähigkeit vertrauen, Neues schaffen zu können. Dazu zählen auch, Verantwortung zu übernehmen und Mut zu entwickeln. Ein erster Schritt ist schon getan, wenn wir uns mit etwas komplett Ungewohntem, aber Zukunftsweisendem anfreunden. Etwa mit einem schrägen Elektroauto-Design.
Das sind die Tesla-Herausforderer
Das sind die Tesla-Jäger

Der französische Autobauer Peugeot zeigt in Genf eine Neuauflage seines Kleinwagenmodells 208, den es auch in einer Ausführung mit Elektromotor geben wird. 136 PS soll der Motor leisten und bis zu 340 Kilometer laufen, bevor die Batterie schlapp macht. Zum Preis machte der Hersteller noch keine Angaben.

Die tschechische Volkswagen-Tochter startet in diesem Jahr mit dem Kleinwagen E-Citigo ins E-Auto-Zeitalter. Dagegen handelt es sich bei dem Skoda Vision iV vorerst um eine Studie. Die Markteinführung ist für kommendes Jahr geplant.

Der e-Soul des koreanischen Herstellers Kia ist schon ab April bestellbar. Das Auto gibt es in zwei Varianten mit einer 39-Kilowattstunden-Batterie (Reichweite 277 Kilometer) und einer 64 Kilowattstunden-Batterie (Reichweite 450 Kilometer).

Schon der erste Porsche, der Ende des 19.Jahrhunderts gebaut wurde, war ein Elektroauto. Mit dem Mission E, der 2019 auf den Markt kommen soll, kehren die Stuttgarter also irgendwie zu ihren Wurzeln zurück. Allerdings mit 600 PS.

Jaguar kommt spät in den elektrischen Markt. Aber mit dem iPace immer noch früher als andere Edel-Marken.

Irgendwie blau leuchten muss es immer, wenn ein Elektroantrieb im Spiel ist. Den Geländewagen EQ stellte Daimler-Chef Dieter Zetsche 2016 in Paris vor.

Er ist beileibe nicht das erste komplett neu entwickelte Elektroauto von BMW - aber er soll den lästigen Angreifern aus Kalifornien endlich Paroli bieten: Bisher gibt es den IVision Dynamics allerdings nur als Studie.

Schönheit ist ja Geschmackssache, aber bis das Model 3 von Tesla im großen Stil in den Markt kommt, könnte GM schon davongerollt sein - mit dem neuen Chevy Bolt, der in Europa derzeit noch von Opel als Ampera-e vertrieben wird.

Wer das Gefühl hat, hier eine Art Golf auf Speed zu sehen, liegt nicht ganz falsch. Genau das ist die Idee des I.D., der als erstes Mitglied einer Produktfamilie 2020 auf den Markt kommen soll.

Aus dem Hause Volvo stammt der Polestar 2, der im kommenden Jahr auf den Markt kommen soll. Er ist als direkter Konkurrent für Teslas Model 3 konzipiert. Eine Basisversion soll es für 39.000 Euro geben. Zunächst aber wird der Polestar knapp 60.000 Euro kosten.

Zumindest für die Geländewagen von Tesla wird es wirklich eng: Auch Audi plant einen elektrischen SUV - den E-Tron Quattro, der Ende März 2019 auf den Markt kommen soll.

Mit dem Q4 zeigt die VW-Tochter in Genf ein weiteres Modell seiner E-Tron-Reihe: Der Kompakt-SUV soll Ende 2020 in Serie gehen.

Der Nissan Leaf ist ohne viel Tamtam zum meistverkauften Elektroauto der Welt avanciert. Seit Januar 2018 wird die zweite Generation ausgeliefert.

Es gibt viele chinesische Elektroauto-Hersteller. Aber Byton, geführt von Ex-BMW-Managern, hat vermutlich den größten Glamour-Factor. Start: 2020.