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Rekordfund 390,7 Karat: Russen finden Rekord-Diamanten

Diamant mit gelb-bräunlich schimmerndem Ring
Das russische Unternehmen ist von den USA und Großbritannien bereits mit Sanktionen belegt. Auch die EU erwägt, gegen Alrosa Sanktionen zu verhängen
© Alrosa
Das russische Unternehmen Alrosa hat den größte Diamanten seit zehn Jahren gefunden. Was der Edelstein wert ist, wird aktuell geschätzt. Doch der Verkauf dürfte wegen der Sanktionen ohnehin schwierig werden

Der Edelstein-Riese Alrosa hat eigenen Angaben zufolge den größten Rohdiamanten gefunden, der in den vergangenen zehn Jahren in Russland gefördert wurde. Der Stein habe ein Gewicht von 390,7 Karat, eine ungewöhnliche Form und einen gelb-bräunlich schimmernden Ring. Welcher Preis sich mit dem Fundstück erzielen lässt, steht bisher nicht fest.

Zum einen wird der Wert eines Diamanten von vier Faktoren bestimmt: das Gewicht, die Reinheit, die Farbe und schließlich der Schliff. Die Steine sind einzigartig und deshalb nur sehr schwer vergleichbar. Der Stein werde zunächst von Experten untersucht, so Alrosa. Er wurde in der Mayat-Mine in der Republik Jakutien im Osten des Landes gefunden. Die Russen fördern der Finanznachrichtenagentur Bloomberg zufolge etwa die gleiche Menge an Edelsteinen wie der Branchenführer De Beers aus Südafrika.

Das vom russischen Staat kontrollierte Unternehmen hat allerdings ein Problem: Es ist wegen des Angriffskriegs in der Ukraine mit Sanktionen der USA und Großbritanniens belegt. Das dürfte den Verkauf ins Ausland erschweren und den Preis drücken. Alrosa hat seine Diamanten bisher über internationale Auktionshäuser versteigert, darunter etwa der Branchenführer Christie's aus London.

G7 will Sanktionen

Versuche, den Verkauf russischer Edelsteine in der EU zu unterbinden, stoßen auf den Widerstand von Importeuren wie in Belgien – Antwerpen ist das Zentrum des europäischen Diamantenhandels. Ihr Argument: Der Handel würde dann woanders stattfinden und sei weiterhin möglich.

Die EU hat bisher keine Sanktionen gegen den russischen Diamanten-Sektor verhängt, erwägt das allerdings. Im Mai hatte die G7, eine Gruppe großer Industrienationen, auf ihrem Gipfel in Tokio angekündigt, den milliardenschweren Handel mit russischen Rohdiamanten einzuschränken. Zu der Gruppe gehören Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Japan, Kanada und die USA. Außerdem ist die Europäische Union bei allen Treffen vertreten. Wie Bloomberg berichtet, waren die Verkäufe von Alrosa nach der Verhängung der US-Sanktionen zunächst eingebrochen. Mittlerweile hätten sich aber wieder erholt durch die Verlagerung des Geschäfts nach Asien, vor allem nach Indien.

Dieser Text ist zuerst bei ntv.de erschienen.

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