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Goldenes Smartphone „Trump Mobile“: Präsidentenfamilie dringt in Mobilfunkmarkt vor

Ein Mann geht an einer Wand mit der Aufschrift „Trump Mobile“ vorbei
Die Trump-Familie vermarktet ihren Namen – nun auch auf dem Mobilfunkmarkt
© Eduardo Munoz/Reuters
Ein Smartphone in Gold und ein Tarif mit präsidialem Symbolcharakter: Die Trump-Familie will sich ein weiteres Geschäftsfeld erschließen. Kritiker dürften darin einen Interessenkonflikt sehen

Die Familie von US-Präsident Donald Trump steigt mit ihrem Namen in den Mobilfunkmarkt ein. Bald sollen mit „Trump Mobile“ ein eigener Handyvertrag und mit „T1“ ein Smartphone verkauft werden, teilten die Präsidentensöhne Donald Trump Jr. und Eric Trump mit. Hauptverantwortlich ist laut Pressemitteilung nicht die von ihnen geführte Trump Organization, sondern ein Unternehmen namens T1 Mobile LLC, das den Namen „Trump“ auf Grundlage eines Lizenzvertrags nutzt.

Der monatliche Tarif („The 47 Plan“) soll sich demnach auf 47,45 US-Dollar belaufen (etwa 41 Euro) – wohl ein Verweis auf Donald Trump als 47. und 45. Präsident der Vereinigten Staaten. Das Smartphone, das den Angaben zufolge in den USA produziert wird, soll 499 Dollar kosten und ist in einer für die Familie typischen Farbe gehalten: Gold.

Bislang stammen die jährlich mehr als 60 Millionen in den USA verkauften Smartphones meist von etablierten Anbietern wie Apple oder Samsung. Sie werden fast ausschließlich im Ausland produziert, vor allem in China, Indien und Südkorea. Wegen hoher Arbeitskosten und aufwändiger Lieferketten gibt es praktisch keine Handy-Fertigung in den USA. Mit der Smartphone-Fertigung in den USA würde die Familie des Präsidenten, der mit seinen Zöllen Unternehmen wie Apple massiv unter Druck setzt, künftig ein eigenes, womöglich zollfreies Produkt verkaufen.

Kritik wegen möglicher Interessenkonflikte 

Präsentiert wurde das Projekt öffentlichkeitswirksam im Trump Tower in New York: auf den Tag zehn Jahre nachdem Trump selbst dort seine Ambitionen auf das Präsidentenamt verkündet hatte. Die Ankündigung markiert einen weiteren Vorstoß der Trump-Familie in den Technologie- und Medienmarkt. „Wir führen ein ganzes Produktpaket ein, bei dem die Menschen für eine Pauschalgebühr Telemedizin, Pannenhilfe und unbegrenzte Textnachrichten in 100 Länder erhalten“, sagte Donald Trump jr., der älteste Sohn des Präsidenten.

Er leitet gemeinsam mit seinem Bruder Eric die Trump Organization, in der die Geschäftsaktivitäten des US-Präsidenten gebündelt sind. Die Unternehmensgruppe engagierte sich ursprünglich im Immobiliengeschäft sowie im Betrieb von Luxushotels und Golf-Anlagen. In den vergangenen Jahren weitete sie ihr Engagement unter anderem auf das Geschäft mit digitalen Medien und Kryptowährungen aus. Obwohl die Söhne des US-Präsidenten das Tagesgeschäft des Unternehmens leiten, bleiben Bedenken wegen möglicher Interessenkonflikte im Zusammenhang mit dem Amt ihres Vaters.

Zum Firmenimperium der Trumps gehört die Social-Media-Plattform Truth Social, über die der amerikanische Präsident bevorzugt kommuniziert. Kurz vor seinem Amtsantritt ließ Trump eine eigene Kryptowährung namens „$TRUMP“ auflegen. Im Wahlkampf hatte er sich offen für Digitalwährungen gezeigt – und erhielt beträchtliche Unterstützung aus der Krypto-Branche.

Der Einstieg ins Mobilfunkgeschäft erfolgt zu einem Zeitpunkt, an dem Trumps Regierung in Zollverhandlungen mit China steht – unter anderem mit Blick auf Exportkontrollen und Lieferketten für Halbleiter und andere Schlüsseltechnologien, die für die Herstellung von Smartphones essenziell sind. In Reden betont der Präsident immer wieder, Produkte müssten wieder in den USA gefertigt werden. Genau damit werben nun auch seine Söhne für ihr Smartphone.

dpa/rtr/kb

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