Seit dem Morgen durchsuchen Zollfahnder mehrere deutsche Firmen, die im Verdacht stehen, ohne Genehmigung hochgiftige Chemikalien nach Russland ausgeführt zu haben. Über Putins Beschaffernetzwerk berichtete Capital schon vor einem Jahr
Im Gewerbegebiet der kleinen Gemeinde Lilienthal residiert zwischen dem Baumarkt Werkers Welt und der Dannenberger Frischei Erzeuger GmbH eine Firma, die über Nacht zum Spielball zwischen Washington, Moskau, Brüssel und Berlin geworden ist: die Riol Chemie GmbH.
Man sieht es dem modernen Bürobau mit der verwitterten Lagerhalle („Unbefugten ist der Eintritt verboten“) nicht an. Und auch die wenigen Zahlen, die man in öffentlich zugänglichen Dokumenten findet, sprechen nicht gerade für die globale Bedeutung des Kleinunternehmens: 15 Mitarbeiter, zwei Geschäftsführer, eine Bilanzsumme von gerade 2,02 Mio. Euro und ein Jahresgewinn von 606 Euro und 70 Cent.
