San Francisco befindet sich in einer Abwärtsspirale. Drogenkriminalität und Obdachlosigkeit haben den Sehnsuchtsort stellenweise in einen Albtraum verwandelt. Wird es die Stadt schaffen, sich neu zu erfinden?
Der Anblick ist fast schon normal geworden in San Francisco: Ein Mann liegt am Boden an der Ecke Market Street und 8. Straße unweit des United Nations Plaza am Rande von Downtown. Seine schmutzige Jacke hat er sich über den Kopf gezogen, ein Arm ist ausgestreckt. In der offenen Hand liegen ein Stück Alufolie und eine Glaspfeife, daneben ein Feuerzeug. Der Mann, dessen Alter nur schwer zu schätzen ist, ist einer von unzähligen Fentanyl-Abhängigen in der Stadt. Das Opioid wirkt 50-mal stärker als Heroin und 80-mal stärker als Morphin. Allein in diesem Jahr starben in San Francisco schon fast 400 Menschen an einer Überdosis.