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Duft des Erfolgs Annick Ménardo: „Ich bin geradezu süchtig nach Ingwer“

Annick Ménardo
Annick Ménardo
© Coty
Ihre Nase steckt hinter etlichen Düften, die jeder kennt: „Boss Bottled“, „Hypnotic Poison“ für Dior und „Fuel for Life“ für Diesel. Parfüms mit Gurken-Note sind dagegen nicht ihr Fall

Wie riecht eigentlich Geld? Und was macht ein Eau zum Bestseller? Diese und weitere Fragen stellen wir in unserer Serie „Duft des Erfolgs“ den wichtigsten Parfümeuren der Gegenwart. Diesmal antwortet Branchengröße Annick Ménardo. Ihre jüngsten Erfolge: ein Duft für den Louvre in Paris und „Boss Bottled Infinite“, wobei erstmals die Diamant-Technologie für längere Duft-Haltbarkeit zum Einsatz kam.

Welcher Duft motiviert Sie am Morgen?

ANNICK MÉNARDO: Ich bin geradezu süchtig nach Ingwer, gleich morgens trinke ich einen Saft damit. Diese Wurzel verleiht meinem Körper ganz viel frische Energie!

Welche Note beziehungsweise Komposition ist ideal für einen CEO?

Das klingt vielleicht etwas abstrakt, aber wenigstens eine der verwendeten Noten sollte vom Bestseller-Produkt des jeweiligen Unternehmens inspiriert sein.

Welcher Geruch beschreibt Ihre Kindheit?

Ich stamme aus der Parfümstadt Grasse und bin es mein ganzes Leben lang gewöhnt, von Blumen umgeben zu sein. Lavendel, Jasmin und vor allem Rosen sind mein olfaktorisches Zuhause. Diese Aromen repräsentieren zugleich Werte und Begriffe, die mir sehr wichtig sind: Weiblichkeit, Erinnerungen, Schönheit und die Magie des Unerwarteten.

Welche Duftzutat beziehungsweise welcher Rohstoff inspiriert Sie gerade besonders?

BOSS Bottled Infinite
Neue Kreation von Annick Ménardo: BOSS Bottled Infinite
© Coty

Ich habe immer schon ein Faible für Piperonal gehabt, das an die Vanilleblume erinnert und deshalb auch als Heliotropin bekannt ist. Das setze ich ein wo immer es passt. Generell mag ich Noten mit bitteren Facetten, wie Anis, Mandeln und Blausäure. Momentan steht zudem Ahornsirup ganz oben auf meiner Liste, damit spiele ich derzeit gern herum in meinen Kompositionen.

Welche Note ist leider in Vergessenheit geraten?

Schwer zu sagen, weil nahezu alle Duftzutaten ständig neu interpretiert werden und so aktuell bleiben. Wie viele meiner Kollegen muss ich da natürlich Ambra erwähnen, ein Verdauungsprodukt des Pottwals, dessen Raffinesse sich erst nach etlichen Jahren Oxidation durch Meerwasser und Sonnenlicht vollends entfaltet. Ein mystisches Material der klassischen Parfümerie früherer Zeit, das heute zu schwer zu bekommen und deshalb zu teuer ist.

Welches Parfüm tragen Sie privat sehr häufig?

Ich lasse mich gern von den alten Flakons überraschen, die ich in meinem Haus in Südfrankeich aufbewahre. In meinem Bad in Paris stehen dagegen nur Düfte, an denen ich gerade arbeite. Ich bin da meine eigene Testerin.

Was können Sie wirklich nicht mehr riechen?

Da muss ich nicht lange überlegen: die Gurke. Ihre knackige Frische ist so gar nichts für mich.

In aller Kürze: Wie duftet …
… Glück?

Nach Mandarine, die für mich wie ein Sonnenstrahl riecht.

… Erfolg?

Zimt.

… Liebe?

Die Rose, was sonst?!

… Geld?

Da fällt mir spontan nichts ein.

… Stille?

Aldehyd.

… Spaß?

Nach Melone und endlosem Sommer.

Was ist die spezielle Herausforderung in der Männer-Parfümerie?

Mit „Boss Bottled“ habe ich 1998 einen der ersten fruchtigen Düfte für Männer kreiert – und uns gelang damit ein Hit, der über 20 Jahre andauert. Jetzt würde ich gern neue Aromen finden, mit denen eine ähnliche, Jahrzehnte überdauernde Erfolgsgeschichte möglich ist.

Welches Parfüm werden wir im Jahr 2030 aufsprühen?

Wenn ich das nur wüsste ...

Welches Parfüm ist Ihr absolutes Evergreen?

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