Anzeige

Business-Knigge 10 Fehler beim Geschäftsessen

Symbolbild: Kollegen in der Kantine
Symbolbild: Kollegen in der Kantine
© dpa
Das Geschäftsessen kann schnell zum Desaster werden. Der Gastgeber lallt, ein Gast verletzt sich mit der Hummerzange, ein anderer erstickt fast an einer Gräte. Hier kommen zehn Dinge, die man beachten sollte

Das gemeinsame Geschäftsessen ist oft beliebter Ausklang eines langen Arbeitstages oder der Auftakt zu einer noch längeren Partnerschaft. So entspannt ein Geschäftsessen auch sein kann, es lauern auch eine Menge Gefahren. Gut dran ist, wer sich weiß zu benehmen.

#1 Weder Heuschrecke, noch Sushi

Schon bei der Wahl des Restaurants kann vieles schiefgehen. Besonders, wenn Sie Ihre Gäste und deren Geschmäcker noch nicht gut kennen. Die Speisekarte sollte nicht zu exotisch sein. Auch wenn das neue Restaurant gerade besonders angesagt ist, Heuschrecke in Blätterteig, Grillen in Knoblauch oder Buffalowurm-Galettes sind nicht jedermanns Sache. Auch Sushi erfreut nicht jeden Gaumen, das gleiche gilt für deftigste Hausmannskost. Auch wenn es langweilig ist, mit einem guten Italiener macht man nichts falsch. Erkundigen Sie sich im Vorfeld, ob es auch vegetarische und vegane Gerichte gibt – und ob der Koch gewillt ist, auf diverse Intoleranzen der Gäste zu reagieren.

#2 Nur ein winziges Schlückchen

Natürlich darf bei einem Geschäftsessen auch Alkohol getrunken werden. Aber man darf auch gerne den Aperitif oder den Wein zum Essen ablehnen. Besonders als Gastgeber sollten Sie ihre Grenzen kennen. Nichts ist peinlicher, als sich angetrunken Geschäftspartnern zu präsentieren. Denken Sie immer daran, ein Geschäftsessen ist immer noch Teil der Arbeit. Wenn Sie nach dem Essen allerdings noch in eine Bar weiterziehen, darf’s auch gerne etwas mehr sein. Kleiner Tipp: Die eingedeckten Gläser werden von rechts nach links verwendet. Alle Gläser werden am Stiel angefasst oder im unteren Drittel und nur bis zu einem Drittel eingeschenkt.

#3 Wohin mit der Serviette?

Wird das Essen serviert, stellt sich die Frage: Wohin mit der Serviette? Sie wird ausgebreitet und einmal gefaltet auf den Schoß gelegt, aber nicht in den Hemdkragen gesteckt, wie man es aus Louis-de-Funés-Filmen kennt. Einzige Ausnahme: Sie essen Hummer oder andere Krustentiere. Dann bekommen Sie aber eine extra Serviette serviert. Wenn Sie einmal den Tisch verlassen müssen, lassen sie Serviette locker zusammengelegt neben dem Teller liegen – und zwar links.

#4 Die erste Bewährungsprobe

Der Kellner stellt vor dem Essen ein Körbchen mit Brot auf den Tisch. Und kleine Schälchen mit Butter. Trotzdem ist das kein Butterbrot! Das sogenannte Couvert-Brot wird immer gebrochen, nie komplett mit Butter bestrichen. Man bricht es in mundgerechte Stückchen, bestreicht es und führt es dann zum Mund – wer es ganz genau mit der Etikette nehmen will, benutzt dazu die linke Hand.

#5 Die Suppe auslöffeln

Damit Sie nicht zum Suppenkasper am Tisch werden, sollten Sie folgendes beachten: nicht pusten, nicht schlürfen, nicht mit dem Brot tunken und den Löffel nur mit der Spitze zum Mund führen. Doch was machen Sie mit dem Rest der Suppe, an den Sie so schlecht herankommen? Cremesuppen sowie Suppen mit Einlagen werden ausschließlich gelöffelt, klare Brühen dürfen getrunken werden.

#6 Die Qual der Menüwahl

Sind Sie als Gast eingeladen, sollten Sie nicht die Gelegenheit nutzen, um endlich mal die teuersten Speisen zu testen, für die Sie sonst zu geizig sind. Wählen Sie aber auch nicht bewusst das günstigste Essen. Im Idealfall fragen Sie Ihren Gastgeber, ob er Ihnen etwas empfehlen könne. Wenn Sie den Umgang mit der Hummerzange nicht beherrschen, wäre ein Geschäftsessen der falsche Zeitpunkt, es einmal auszuprobieren. Auch sollten Sie keinen ganzen Fisch bestellen, wenn Sie ihn nicht filetieren können. Und Finger weg von Tomatensauce. Denken Sie an Ihr weißes Hemd.

#7 Tolpatsch am Tisch

Und dann ist es doch passiert. Schwungvoll haben Sie ein Glas auf dem Tisch abgeräumt. Jetzt heißt es: Ruhe bewahren. Bitten Sie diskret den Kellner, die Spuren zu beseitigen. Haben Sie einen Nachbarn in Mitleidenschaft gezogen, bitten Sie um Entschuldigung und bieten die Reinigung an. Für alle anderen gilt: Das Malheur nicht kommentieren.

#8 Finger weg vom Handy

Bei einem Essen zu telefonieren, ist sehr unhöflich. Auch das ständige Checken der Mails. Erwarten Sie einen wichtigen Anruf, informieren Sie die Anwesenden im Vorfeld darüber, dass Sie gegebenenfalls einmal ein wichtiges Telefonat annehmen müssen. Auch unhöflich: Zwischen den Gängen das Restaurant zum Rauchen zu verlassen.

#9 Na dann, Prost!

Anstoßen ist ein schöner Brauch. Beim Geschäftsessen verzichtet man in der Regel darauf. Außer, Sie haben sich für das Hofbräuhaus als Lokalität entschieden. Vornehmer ist es, das Glas leicht anzuheben, sich zuzunicken und zuzuprosten. Und dabei immer schön Blickkon-takt halten.

#10 Die Rechnung, bitte!

Als Gastgeber übernehmen Sie in der Regel die Rechnung. Haben Sie sich spontan zu einem Geschäftsessen entschieden, es also keinen Gastgeber gibt, klären Sie am besten zu Beginn, wer die Rechnung übernimmt, in dem Sie diskret der Bedienung signalisieren, dass Sie später die Rechnung übernehmen. Im Idealfall verlassen Sie zum Bezahlen den Tisch, ansonsten könnte es so aussehen, als wollten Sie noch einmal demonstrieren, wie viel Geld der Abend gekostet hat.

Mehr zum Thema

Neueste Artikel

VG-Wort Pixel