In manchen Ländern der Europäischen Union ist Arbeit in Teilzeit nahezu unbekannt. In anderen Regionen ist sie fast schon die Regel. Im EU-Durchschnitt arbeitet fast jeder fünfte Mensch (19 Prozent) zwischen 20 und 64 Jahren in Teilzeit, wie die Statistikbehörde Eurostat mitteilte . Dieser Wert scheint sich eingependelt zu haben. 2005 lag die Teilzeitquote noch bei 17 Prozent. 2012 erreichte sie den heutigen Stand.
Dieser EU-Mittelwert bildet wie bereits gesagt ein extremes Gefälle ab. In einem sind aber alle Länder gleich. Es sind durchweg Frauen, die häufiger in Teilzeit arbeiten als Männer. Ob freiwillig oder gezwungenermaßen, das lässt sich aus den Zahlen von Eurostat nicht ablesen. In einem Land betrug der Unterschied zwischen den Geschlechtern gar über 50 Prozentpunkte. EU-weit war fast jede dritte Frau (31 Prozent), aber nicht mal jeder zehnte Mann (acht Prozent) in einem Teilzeitjob aktiv.
Dies sind die EU-Länder mit dem größten Anteil an Teilzeit.
EU-Länder mit der meisten Teilzeit
Italien, Irland, Frankreich und Luxemburg teilen sich Platz acht der Rangliste. 2018 waren in ihnen jeweils 18 Prozent der Einwohner zwischen 20 und 64 Jahren in Teilzeit tätig. Das Quartett liegt vor Spanien und Finnland (jeweils 14 Prozent) sowie Malta (zwölf Prozent).
Deutschland ist eine der Teilzeithochburgen Europas. 27 Prozent der Beschäftigten zwischen 20 und 64 Jahren war laut Eurostat 2018 in Teilzeit tätig. Frauen lagen dabei 37 Prozentpunkte vor den Männern. Das war der dritthöchste Abstand in der Rangliste.
Die Niederlande sind mit weitem Abstand die Teilzeitnation Nummer eins in der EU. Fast jeder zweite Beschäftigte von 20 bis 64 Jahren (47 Prozent) arbeitete Teilzeit. Frauen lagen 51 Prozentpunkte vor den Männern. Anders ausgedrückt: Falls 60 Prozent der weiblichen Erwerbstätigen in Teilzeit tätig waren, traf dies auf nur neun Prozent der Männer zu.