Der Nachwuchs muss den Fachkräftemangel beheben und die Herausforderungen der Digitalisierung meistern. Aber passen die Karrierewünsche zu den Anforderungen des modernen Arbeitsmarkts? Die Industrieländerorganisation OECD warnte kürzlich davor , dass sich Jugendliche bei der Berufswahl zu sehr auf einige wenige Jobs beschränken. Anlass für die Warnung war die jüngste PISA-Studie unter 15-Jährigen in 41 Ländern.
53 Prozent der Mädchen und 47 Prozent der Jungen erwarteten, dass sie bis zum Alter von 30 Jahren in einem von nur zehn beliebten Jobs tätig sein werden, wie die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung mitteilte. Dieser Anteil sei im Vergleich zum Jahr 2000 um vier beziehungsweise acht Prozentpunkte gestiegen. Immer mehr Jugendliche streben also kurz vor dem Schulabschluss dieselben Jobs an.
Deutsche Jugendliche an vielen Berufen interessiert
Die gute Nachricht: Deutsche Schüler verfügen über einen größeren Horizont, wenn es um die Berufswahl geht. Hierzulande sind laut OECD nur vier von zehn Jugendlichen an den beliebtesten zehn Jobs interessiert. Als Grund nannte die Organisation den Umstand, dass Schüler in Deutschland früh an den Arbeitsmarkt herangeführt werden. Das mache sich bezahlt. „Deutsche Teenager zeigen bei der Berufswahl ein sehr viel breiter gefächertes Interesse, was besser dem tatsächlichen Bedarf des Arbeitsmarktes entspricht“, lobte die OECD.
In der PISA-Studie wurden die Traumberufe von Jugendlichen weltweit abgefragt. Dies waren die Spitzenreiter.
Top-Berufe bei Mädchen 2018
- Ärztin: 15,6 Prozent
- Lehrerin: 9,4 Prozent
- Managerin: 5,0 Prozent
- Anwältin: 4,6 Prozent
- Krankenpflegerin/Hebamme: 4,5 Prozent
- Psychologin: 3,7 Prozent
- Designerin: 3,0 Prozent
- Tierärztin: 2,8 Prozent
- Polizistin: 2,3 Prozent
- Architektin: 2,1 Prozent
Top-Berufe bei Jungen 2018
- Ingenieur: 7,7 Prozent
- Manager: 6,7 Prozent
- Arzt: 6,0 Prozent
- IT-Spezialist: 5,5 Prozent
- Sportler: 4,9 Prozent
- Lehrer: 4,6 Prozent
- Polizist: 4,0 Prozent
- Automechaniker: 2,8 Prozent
- Anwalt: 2,4 Prozent
- Architekt: 2,2 Prozent
Bei den Jungen hat sich im Vergleich zu 2000 nur die Rangfolge der Berufe in den Top 10 geändert. Unter Mädchen sind die ehemaligen Traumberufe Autorin/Journalistin, Sekretärin und Frisörin abgestiegen. Sie wurden ersetzt durch Polizistin, Architektin und Designerin.
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