Diese Großkonzerne werden von einer Frau geführt
Nicht einmal jedes 20. der 500 umsatzstärksten Unternehmen weltweit wird von einer Frau geleitet. Zu diesem Schluss kam das US-Wirtschaftsmagazin „Fortune“ in seiner aktuellen Analyse „The Global 500“. Platz zehn unter den 24 Konzernen mit einem weiblichen CEO war die Oil and Natural Gas Corporation (ONGC). Alka Mittal übernahm Anfang 2022 als erste Frau die Leitung des staatlichen indischen Konzerns. Der belegte mit einem Umsatz von umgerechnet 66,0 Mrd. Dollar (plus 42 Prozent) Platz 190 in dem Ranking, 52 Plätze höher als im Vorjahr.
Die USA stellen aktuell hinter China die meisten großen Konzerne der Welt und dominieren die Liste der umsatzstärksten Unternehmen mit einer Firmenchefin. Gleich sieben Unternehmen dieser Top 10 stammen aus den Vereinigten Staaten. Platz neun ging laut „Fortune“ mit einem Umsatz von 79,9 Mrd. Dollar an die Citigroup unter Jane Fraser. Der Finanzdienstleister aus New York City meldete als einziges Unternehmen dieser Liste ein Umsatzminus (zehn Prozent). Fraser ist wie die meisten der Top-CEOs dieser Liste vergleichsweise neu im Amt. Sie trat den Posten im März 2021 an.
Europa ist mit nur einer Firmenchefin in diesem Ranking vertreten. Das ist ist dem französischen Energiekonzern Engie unter Catherine MacGregor zu verdanken, die das Unternehmen seit Anfang 2021 leitet. Der Energieversorger, der zu rund 24 Prozent vom französischen Staat gehalten wird, kam mit einem Umsatz in Höhe von 83,6 Mrd. Dollar (plus 32 Prozent) auf Platz 130, 22 Plätze besser als im Vorjahr.
Einer der größten Logistikkonzerne der Welt wird von einer Frau geführt. Carol Tomé wurde 2020 der zwölfte CEO in der über hundertjährigen Geschichte des United Parcel Service (UPS). Das Unternehmen aus Atlanta belegte mit einem Umsatz von 97,3 Mrd. Dollar (plus 15 Prozent) Platz 97 in den „Global 500“.
Seit März 2022 wird Centene von Sarah London geführt. Der US-Anbieter von Versicherungsleistungen im Gesundheitsbereich kam im „Fortune“-Ranking auf Platz 66 der umsatzstärksten Firmen weltweit (126,0 Mrd. Dollar, plus 13 Prozent). Im globalen Boom-Jahr bedeutete das für das Unternehmen aus St. Louis allerdings einen Abstieg um neun Plätze.
Mary Barra steht seit 2014 als CEO an der Spitze von General Motors, dem bis vor einigen Jahren größten Autobauer der Welt. Die Unternehmerin konnte den Umsatz im Geschäftsjahr 2021 laut „Fortune“ um 13 Prozent auf 127,0 Mrd. Dollar steigern. GM fiel in den „Global 500“ dennoch vom 49. auf den 64. Platz. Der Gewinn stieg den Angaben zufolge jedoch um 56 Prozent auf 10,0 Mrd. Dollar.
Gail Boudreaux übernahm 2017 die Führung des US-Krankenversicherungsunternehmen Elevance Health. 2020 führte sie das Wirtschaftsmagazin „Forbes“ auf Platz zehn der einflussreichsten Frauen der Welt. Die Managerin konnte laut „Fortune“ den Umsatz im vergangenen Geschäftsjahr um 14 Prozent auf 138,6 Mrd. Dollar steigern. Damit hielt ihr Konzern den 50. Platz in den „Global 500“.
Rosalind „Roz“ Brewer ist laut „Fortune“ unter den CEOs der 500 größten Firmen der USA eine von nur zwei afroamerikanischen Frauen. Im weltweiten Vergleich der Firmenlenkerinnen kam die Chefin des US-amerikanischen Pharmaunternehmens Walgreens Boots Alliance auf Platz drei. Dafür sorgten ein Umsatz in Höhe von 148,6 Mrd. Dollar (plus sieben Prozent) und Platz 45 im Gesamt-Ranking. Brewer leitet den Konzern seit März 2021.
China dominierte laut „Fortune“ mit 136 Unternehmen (plus eins) erneut die Bestenliste der 500 umsatzstärksten Konzerne weltweit. Aber nur ein Unternehmen mit einer Frau aus CEO schaffte es in diese Top 10. Ping An Insurance ist mit 199,6 Mrd. Dollar Umsatz (plus 4,2 Prozent) weltweit die Nummer 25. Der größte Versicherer der Volksrepublik wird von drei Co-CEOs geleitet, unter ihnen die Managerin Tan Sin Yin. Einziges deutsches Unternehmen in den „Global 500“ mit einer Frau als CEO war ThyssenKrupp unter Martina Merz auf Platz 344.
Eines der zehn größten Unternehmen der Welt wird von einer Frau als CEO geleitet. Karen Lynch übernahm den Posten wie viele ihrer Amtskolleginnen dieser Liste erst vor kurzem. Sie wurde im Februar 2021 an die Spitze des Pharma-Einzelhänder CVS Health berufen und konnte laut „Fortune“ in ihrem ersten Geschäftsjahr den Umsatz um fast neun Prozent auf 292,0 Mrd. Dollar steigern. Lynch will Hunderte von CVS-Filialen (eine Mischung aus Drogerie und Apotheke) in Arztpraxen verwandeln und damit das landesweit größte Netzwerk seiner Art für medizinische Basisversorgung schaffen. In den Niederlassungen wurden bis Ende 2021 laut „Fortune“ bereits mehr als 50 Millionen Corona-Impfungen verabreicht. Der Mindestlohn für Beschäftigte wurde im Sommer 2022 auf 15 Dollar angehoben.