Ausbilder und Auszubildende finden oft nicht zusammen. Mehr als 150.000 Ausbildungsstellen sind zuletzt unbesetzt geblieben. Gleichzeitig haben 84.000 Bewerberinnen und Bewerber vor dem Start in das laufende Ausbildungsjahr keine Lehrstelle gefunden. Diese Bilanz zieht die Bundesagentur für Arbeit. Für alle Berufsanfänger, die leer ausgehen bedeutet das Frust und Zeitverlust, für die Betriebe verschärft sich der Fachkräftemangel.
Diese eklatante Fehlallokation kann sich die deutsche Wirtschaft nicht leisten. Die neue Bundesregierung hat im Koalitionsvertrag eine Ausbildungsgarantie versprochen, die allen Jugendlichen einen Zugang zu einer vollqualifizierten Berufsausbildung ermöglichen soll. Ob und wie der Staat die Trefferquoten zwischen Lehrlingen und Lehrstellen verbessert, ist offen.
Der Handlungsdruck ist da, deshalb suchen viele Unternehmen und Organisationen längst selbst nach innovativen Wegen, um passende Nachwuchskräfte zu finden und zu binden. Bestes Beispiel: die Stadt Freiburg hat erstmals einen zusätzlichen Ausbildungsplatz für einen Klima-Experten eingerichtet und finanziert. In Zusammenarbeit mit der SRH Hochschule Heidelberg ist der neuartige duale Studiengang „Climate Change Management & Engineering“ geschaffen worden. Gleich im ersten Anlauf gab es zahlreiche Bewerberinnen und Bewerber im Alter von 18 bis 30 Jahren, darunter Schulabsolventen, ebenso Studenten, die sich mehr Praxisbezug und Relevanz wünschen, bis hin zu erfahrenen Quereinsteigern von Greenpeace.
Die Stadt Freiburg gehört zu „Deutschlands besten Ausbildern“, ebenso wie die Deutsche Bahn, die Messe Frankfurt, das Bundeswirtschaftsministerium oder die Deutschlandtochter des US-Konzerns 3M. Capital kürt jedes Jahr Unternehmen, Betriebe, Organisationen und staatliche Einrichtungen, die eine herausragende Ausbildung oder ein besonders gutes duales Studium anbieten. Das wird anhand einer umfangreichen Studie ermittelt, die die Personal-Marketing-Experten von Territory Embrace und der Talent-Plattform Ausbildung.de analysieren. Teilnehmen kann jeder Ausbildungsbetrieb in Deutschland mit mindestens fünf Auszubildenden oder drei dualen Studierenden.
Im vergangenen Jahr haben erneut Personalverantwortliche aus über 650 Unternehmen an der Umfrage teilgenommen. Davon bieten 645 eine Ausbildung an, 414 ein duales Studium, viele beides. Alle zusammen vertreten rund vier Millionen Angestellte und 118.000 Auszubildende. Darunter sind Dax-Konzerne, Behörden, viele Mittelständler und Handwerksbetriebe. Alle mussten einen detaillierten Fragenkatalog beantworten und sind nach denselben Kriterien bewertet worden.
In der Umfrage werden über 90 Aspekte beleuchtet: vom Recruiting der Bewerber, über die Betreuung der Auszubildenden und die Qualifikation der Ausbilder, bis zu den Lehrmethoden und Karrierechancen der Nachwuchskräfte.
Die nunmehr sechste Umfrage zu „Deutschlands beste Ausbilder“ läuft bis zum 4. Mai 2022. Der Fragebogen wurde aktualisiert: In den vergangenen beiden Jahren wurden ein Fokus auf die Herausforderungen durch die Corona-Krise im Ausbildungs-Alltag gelegt. In diesem Jahr stehen unter anderem die Zufriedenheit der Auszubildenden und die Zukunftsperspektiven der Absolventen im Vordergrund. Außerdem möchten wir wissen, welche neuen Wege Unternehmen gehen, um passende Bewerber zu finden.
Zeigen Sie uns, was Sie alles leisten. Wer mitmachen möchte, kann sich jetzt kostenlos direkt hier anmelden oder sich direkt an beste-ausbilder@ausbildung.de wenden.
Im Oktober werden die Ergebnisse der Studie mit den Namen der innovativsten und erfolgreichsten Unternehmen in Capital veröffentlicht.
Alle Beiträge zum Thema und die Ergebnisse aus den vergangenen Jahren sowie Erläuterungen zur Studie finden Sie hier.