Schon der Name ist ein Versprechen: Doch bislang hat der Dreamliner von Boeing die Träume des Konzerns nicht erfüllt. Die Pannenserie des Hoffnungsträgers will einfach nicht abreißen. In dieser Woche musste eine Boeing 787 – so die nüchterne Typenbezeichnung – auf dem Flug von Moskau nach Tokio in die russische Hauptstadt zurückkehren. Ursache war eine defekte Klospülung. Am gleichen Tag zeigte ein Alarmsignal den Ausfall der Enteisungsanlage am Triebwerk eines Dreamliners an. Die Maschine musste kurz nach dem Start im kalifornischen San Diego wieder umdrehen.
In beiden Fällen war die japanische Airline JAL von den Zwischenfällen betroffen. Die Fluggesellschaft hat nun offenbar genug von den Boeing-Pannen. Statt Dreamliner oder 777 orderten die Japaner 31 Flugzeuge des neuen Airbus-Langstreckenfliegers A350. Für den Airbus-Hersteller EADS markiert der Milliardendeal einen Durchbruch. Bisher ist Boeing der unangefochtene Platzhirsch auf dem japanischen Markt.
HTC in Schwierigkeiten
Dass man auch ohne Pannenprodukte in schweres Fahrwasser kommen kann, zeigt der taiwanesische Smartphone-Hersteller HTC. Die hoch gelobten Geräte verkaufen sich nicht gut genug. Der weltweite Marktanteil fiel zuletzt auf drei Prozent und HTC musste erstmals in seiner Geschichte einen Quartalsverlust vermelden. Das Unternehmen beteuert zwar, es habe die besten Geräte auf dem Markt, aber die Kunden sehen das offenbar anders. Vom Boom des Betriebssystems Android profitiert vor allem der südkoreanische Hersteller Samsung. HTC schickt nun Robert Downey Jr. als Werbefigur ins Rennen, um den Trend umzukehren.
Auch Blackberry kämpft um seine Zukunft, doch die Aussichten der Kanadier sind noch düsterer als die des taiwanesischen Konkurrenten. Der von dem Deutschen Thorsten Heins geführte Konzern hat sich selbst zum Verkauf gestellt. Die letzten Meldungen besagen, dass die Firmengründer Michael Lazaridis und Douglas Fregin das Unternehmen wieder übernehmen wollen. Aber wer auch immer die Firma kauft, eine erfolgversprechende Strategie muss her, sonst droht der Untergang.
Zittern bis zum 17. Oktober
Finstere Szenarien drohen auch für den Fall, dass die USA ihren Haushaltsstreit nicht lösen. Bis zum 17. Oktober bleibt Zeit, die Schuldenobergrenze anzuheben. Gelingt das nicht, kann der amerikanische Staat seine Schulden nicht mehr bezahlen. Die Erschütterungen eines solchen Zahlungsausfalls wären weltweit zu spüren, darin sind sich die Ökonomen weitgehend einig - nur einige ultrakonservative Republikaner bestreiten das. Zuletzt gab es vorsichtige Entspannungssignale, nachdem sich Präsident Barack Obama mit führenden Vertretern der oppositionellen Republikaner getroffen hat. Doch das Zittern geht weiter.
Bei einer Zuspitzung der Lage wäre wohl auch die designierte Fed-Chefin Janet Yellen machtlos. Die 67-Jährige tritt im kommenden Jahr die Nachfolge Ben Bernankes an. Daran können auch die Republikaner nichts ändern, denn im Senat, der ihre Nominierung bestätigen muss, sind sie in der Minderheit.
Zum letzten Wochenrückblick: Erfolgreiche Erpresser