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Büro-Kultur Sechs Dinge, die am Großraumbüro nerven

Coworking-Space und Begegnungsräume im Gemeinschaftsbürohaus "Smartvillage" in München
Coworking-Space und Begegnungsräume im Gemeinschaftsbürohaus "Smartvillage" in München
© dpa
Schnelle Absprachen auf Zuruf, unkompliziertes Brainstorming, fix Kollegen nach einer Tastenkombination fragen: Großraumbüros haben Vorteile. Allerdings nicht immer oder in jeder Konstellation. 6 Dinge, die an diesem Bürokonzept nerven

Ab 20 Personen gilt ein Arbeitsplatz in der Regel als Großraumbüro. Für Arbeitgeber ist dieses Raumkonzept günstig, weil sich durch weniger Bürofläche meist Miete sparen lässt. Mitarbeiter müssen dafür im extremen Fall in Kauf nehmen, sich wie in einer Legebatterie zu fühlen. Wer nicht das Glück hat, auf der Spielwiese eines vom Silicon-Valley-beeinflussten Start-ups zu arbeiten, kann derweil mindestens 6 Nachteile des Großraumbüros aufzählen.

#1 Hoher Lärmpegel

Mindestens ein Dutzend Kollegen telefonieren gleichzeitig, eine andere Kollegin sammelt lautstark die Bestellungen für den Gang zum Bäcker ein, und per Mehrheitsentscheid ist schon vor langer Zeit beschlossen worden, dass während der Arbeit das Radio läuft. Im Großraumbüro ist es meist vor allem eines: laut. Bis zu 70 Dezibel sollen dort im Schnitt erreicht werden. Das entspricht dem Geräuschpegel eines Staubsaugers oder Föns. Konzentriertes Arbeiten kann da zur Herausforderung werden.

#2 Essensgerüche

Einige Kollegen essen gern Pausenbrote mit geräucherter Rotwurst, andere können nicht auf Harzer Roller verzichten. Und es müssen noch nicht mal Extreme sein: Schon wenn sich nur einige Mitarbeiter ihr Essen per Fahrradkurier an den Schreibtisch liefern lassen, treffen dort zu Hochzeiten die Düfte von Schawarma, Chicken Curry und Pizza Salami aufeinander. Und in vielen Großraumbüros dürfen wegen der Klimaanlage keine Fenster geöffnet werden.

#3 Neugierige Kollegen

Wer nicht das Glück hat, mit dem Rücken zur Wand zu sitzen, und dann am besten noch ganz am Innenrand, muss mit regelmäßigen Blicken auf seinen Bildschirm leben. Und daraus resultierenden Kommentaren wie: Sitzt Du immer noch an der Präsentation für das Kundenmeeting am Mittwoch? Viele Unternehmen verbieten die private Internetnutzung am Arbeitsplatz zwar nicht konkret, aber wer in der Mittagspause Kinokarten für eine Schmonzette reserviert, online einen Termin beim Urologen abmacht oder nach Low-Carb-Diäten sucht, muss damit rechnen, dass dies von rechts und links aufmerksam registriert wird.

#4 Ticks der Kollegen

Das Spektrum ist groß: Einer wippt beim Telefonieren grundsätzlich immer mit dem quietschenden Bürostuhl, jemand anderes klopft beim Nachdenken mit dem Kugelschreiber auf den Schreibtisch. Eine weitere Kollegin summt gern leise vor sich, eine andere kommentiert in Selbstgesprächen regelmäßig sämtliche Arbeitsschritte. Viele Menschen haben kleine Macken, die im Grunde genommen völlig harmlos sind. Multipliziert mal 20 und mehr können sie im Großraumbüro allerdings Sprengkraft bekommen.

#5 Kranke Kollegen

Es gibt immer Kollegen, die sich für so unverzichtbar halten, dass Sie sich vermutlich auch noch angeschossen ins Büro schleppen würden. Husten, Schnupfen, Gliederschmerzen und erhöhte Temperatur sind für sie auf jeden Fall kein Grund, im Bett zu bleiben. Gerade in engeren Großraumbüros lässt sich dann die Uhr stellen, wer als nächstes krank wird – und als nächstes. Studien zufolge sind Arbeitnehmer in Großraumbüros ohnehin fast doppelt so häufig krank wie Menschen in kleineren Büros. Als Gründe gelten nicht nur Viren und Bakterien, sondern auch Lärm, Reizüberflutung und damit verbunden ein höherer Stresspegel.

#6 Bürohunde

Zur Start-up-Kultur gehört neben der vermeintlich obligatorischen Tischtennisplatte oder dem Tischkicker auch die Regel: Animals welcome, Tiere willkommen. Unausgesprochen gilt auch: Alle müssen American Foxhound Luna und Boston Terrier Balu gefälligst liebhaben und sich in der Küche mit in den Gassi-gehen-Plan eintragen. Wer eine Katzenhaarallergie oder schon seit Kindheit Angst vor Hunden hat, ist klar im Nachteil.

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