Fingerhut Haus ist Sieger beim Capital Fertighaus-Kompass 2021 (Heft 9/2021, EVT 19.8.2021). Zum dritten Mal haben wir die Branche einem umfassenden Test unterzogen. Experten des TÜV Rheinland, des Sentinel Haus Instituts (SHI), des Beratungsunternehmens Tetralog Systems und der KPMG Law Rechtsanwaltsgesellschaft prüften die Unternehmen in vier Kategorien: Information & Service (20 Punkte), Vertrag & Recht (30 Punkte), Wohngesundheit (30 Punkte) sowie Bauqualität & Kontrolle (20 Punkte).

Das beste Ergebnis erzielte in diesem Jahr Fingerhut Haus mit 91,9 von 100 maximal möglichen Punkten – und wurde von Capital mit fünf Sternen ausgezeichnet. Ebenfalls fünf Sterne erhielten Weberhaus, Luxhaus, Schwörer Haus, Regnauer, Elk Haus, Allkauf, Okal, Streif Haus sowie Huf Haus. Vier Hersteller bekamen vier Sterne, dazu zählen Massa Haus, Rensch-Haus, Schwabenhaus und Danhaus .
Fertighäuser erfreuen sich in Deutschland großer Beliebtheit. Fast jedes vierte Ein- oder Zweifamiliengebäude wird hierzulande aus vorgefertigten Bauteilen errichtet. Der Markt wächst seit Jahren: allein im vergangenen Jahr konnte er ein Plus von 11,2 Prozent auf rund 23.500 Häuser verzeichnen. Rund 50 größere Hersteller teilen sich den Markt – plus eine Vielzahl an Zimmereibetrieben, die ab und an ein komplettes Haus fertigen. Die Kunden können mittlerweile zwischen zig Modellen und Hunderten Varianten wählen und ihr Haus persönlichen Wünschen entsprechend planen.
In der Kategorie Information & Service prüfte das Münchener Beratungsunternehmen Tetralog Systems unter anderem, wie aussagekräftig die Website ist, wie informativ das Prospektmaterial und wie professionell Anfragen per Telefon oder E-Mail beantwortet werden. Auf die Anfragen reagierten die Fertighaus-Hersteller meist freundlich, allerdings ließ die Qualität der Antworten zum Teil zu wünschen übrig, moniert Testleiter Christian Apelt. „Dafür haben die meisten Online-Angebote eine vernünftige Informationsstruktur und eine verständliche Navigation“, so Apelt. Wenig Informationen bieten die Unternehmen zur voraussichtlichen Bauzeit und den Preisen – wohl auch wegen den überraschend hohen Preissteigerungen und Lieferengpässen bei Material, mit denen die Branche seit Monaten zu kämpfen hat.
Dem Wunsch von Capital Musterverträge und Baubeschreibungen zur Prüfung einzureichen kamen nur 14 der 50 Unternehmen im Testfeld nach – nur diese Fertighaus-Anbieter wurden am Ende auch mit Sternen bewertet. Die KPMG Law Rechtsanwaltsgesellschaft untersuchte in der Kategorie Vertrag & Recht, wie konsequent die Hersteller das Baurecht beachten und welche Fristen bei der Preisbindung gelten. Bei einigen Herstellern sind diese Fristen verhandelbar. „Insgesamt haben die geprüften Anbieter geltendes Baurecht besser umgesetzt als in früheren Tests“, attestieren die beiden Prüfer Rainer Algermissen und Anna-Elisabeth Gronert.
In der Kategorie Wohngesundheit fragten das Sentinel Haus Institut (SHI) und der TÜV Rheinland in einem Fragebogen diverse Prüfkriterien ab. „Offenbar ist Wohngesundheit Käufern mittlerweile so wichtig, dass sich die Fertighausbauer noch mehr anstrengen“, sagt Helmut Köttner, technischer Leiter des Bereichs Umwelttechnik beim SHI. Wer schadstoffarme Baumaterialien einsetzt, sich verpflichtet, festgeschriebene Grenzwerte einzuhalten und seine Häuser zertifizieren lässt, konnte hier Punkte sammeln. „Das Thema dringt langsam vom Hochpreissegment zu günstigeren Anbietern durch“, betont Walter Dormagen, Geschäftsfeldleiter Gefahrstoffe, Mikrobiologie und Hygiene beim TÜV Rheinland. Sehr gute Hersteller stellen die Qualität der verwendeten Materialien sicher und lassen die Produktion der Bauteile im Werk sowie die Arbeiten auf der Baustelle kontrollieren.
Der vollständige Fertighaus-Kompass ist in Capital 9/2021 erschienen. Interesse an Capital ? Hier geht es zum Abo-Shop , wo Sie die Print-Ausgabe bestellen können. Unsere Digital-Ausgabe gibt es bei iTunes und GooglePlay