Der Immobilienmarkt in Dresden
Dresden – eine gute Adresse
Von Christian HunzikerAm Neumarkt zeigt sich Dresdens Wandel besonders deutlich. Wo noch Jahre nach der Wende eine riesige Brache klaffte, ist rund um die wiederaufgebaute Frauenkirche eine neue Altstadt entstanden, die historistische Fassaden mit modernen Elementen kombiniert. Als letztes Puzzlestück wächst nun das „Quartier Hoym“ in die Höhe: ein Komplex mit Büros, einem Hostel und 258 Mietwohnungen, die nach ihrer Fertigstellung zweifellos zu den teuersten der Stadt gehören werden.
Dabei steigen die Kaufpreise und Mieten schon seit Jahren kontinuierlich. Ein Durchschnittspreis von 4000 Euro pro Quadratmeter, wie ihn das iib-Institut für neu errichtete Eigentumswohnungen ermittelt hat, war in Dresden noch vor Kurzem höchstens bei exklusiven Objekten denkbar. Unbegrenzt ist der Aufschwung allerdings nicht: Laut iib sind die Bestandsmieten 2019 schon leicht zurückgegangen.
Das dürfte mit den Besonderheiten des Wohnungsmarkts zu tun haben. So stellen die starken Wohnungsbaugenossenschaften und der Konzern Vonovia in Dresden ein breites Angebot an günstigen Wohnungen sicher. Allein die zahlreichen neuen Mietobjekte sind mit 12 bis 14 Euro pro Quadratmeter deutlich teurer. Investoren müssten auf den richtigen Zuschnitt der Wohnungen achten, mahnt Silvia Hillert von Beate Protze Immobilien: Während es bei großen Zwei-Zimmer-Wohnungen ein Überangebot gebe, seien kompakt geschnittene Vier-Zimmer-Wohnungen Mangelware. „Die Interessenten suchen möglichst viele Zimmer auf möglichst wenig Quadratmetern“, sagt Hillert.
Anleger, die sich für Dresden interessieren, sollten sich zudem bewusst sein, dass die Rendite im Neubau (laut iib 3,6 Prozent) gesunken ist, sagt Lutz Richter vom Maklerunternehmen Planethome: „Eine deutlich höhere Rendite ist bei Bestandswohnungen zu erwarten“ – zumindest wenn man ein vergleichsweise günstiges Objekt findet.