Beim US-amerikanischen Elektroautoproduzenten Tesla läuft es alles andere als rund. Probleme bereitet dem Unternehmen unter anderem seine Fahrassistenz-Software. Nach einem tödlichen Unfall mit dem Assistenzsystem im Jahr 2016 starb Anfang März in den USA erneut ein Mann, nachdem sein Tesla Model 3 unter den Anhänger eines Lastwagens geraten war. Ob auch dieser Fahrer zum Unfallzeitpunkt den Fahrassistenten nutzte, ist noch nicht klar. Tesla ist bei seinen Prognosen zur Zukunft des autonomen Fahrens jedenfalls zuletzt massiv zurückgerudert.
Auch Tesla-Chef Elon Musk sorgt immer wieder für Wirbel. Derzeit befindet er sich im Krieg mit der US-Börsenaufsicht SEC: Die hatte Musk im vergangenen Jahr verklagt, weil er Anleger mit Tweets über die Zukunft von Tesla in die Irre geführt haben soll. Der Tesla-Chef und die Aufseher einigten sich schließlich unter anderem darauf, dass Musk Informationen, die den Tesla-Aktienkurs bewegen könnten, von der SEC absegnen lässt. Mitte Februar 2019 twitterte er dann aber erneut ohne Absprache: „Tesla baut 0 Autos 2011, aber wird 2019 rund 500.000 bauen.“ Das könnte eine weitere Strafe nach sich ziehen. Musk wirft der Börsenaufsicht seinerseits vor, sein Recht auf Redefreiheit zu beschneiden.
Tesla bereitet Anlegern Kopfschmerzen
Der Aktienkurs von Tesla leidet unter solchen Eskapaden. Immer mehr Analysten sind skeptisch, ob das Unternehmen überhaupt je skandalfrei liefern wird. Nach einer pessimistischen Analyse der US-Großbank Morgan Stanley hat die Tesla-Aktie in der laufenden Woche leicht nachgegeben. Das US-Portal marketbeat.com zählt für das Papier momentan 15 Verkaufs- und nur 13 Kaufempfehlungen. Anlegern bereitet das Unternehmen schon länger keine rechte Freude mehr. In den vergangenen zwei Jahren hat sich der Aktienkurs nach viel Auf und Ab unterm Strich seitwärts bewegt.
Auch traditionelle Autobauer setzen immer stärker auf Strom statt Diesel und Benzin. So hat Volkswagen kürzlich angekündigt, den Umstieg auf die Elektromobilität energischer voranzutreiben. In den kommenden zehn Jahren will der Konzern 22 Millionen batteriebetriebene Fahrzeuge bauen. Das sind sieben Millionen mehr als bisher geplant. Statt wie angekündigt 50 sollen in diesem Zeitraum 70 neue E-Modelle auf den Markt kommen. Auch Porsche forciert den Schwenk Richtung E-Mobilität: Im Porsche-Werk in Leipzig, das derzeit ausgebaut wird, sollen künftig ausschließlich Elektroautos vom Band rollen.
Aktien traditioneller Autohersteller können also eine Alternative sein für jeden, der in E-Mobilität investieren will. Viele klassische Autobauer leiden allerdings noch immer unter dem Diesel-Skandal des vergangenen Jahres. Wer es spezieller will, kann einen Blick in die Portfolios von Themenfonds wie dem „BNY Mellon Mobility Innovation Fund“ oder dem „RobecoSAM Smart Mobility Fund“ werfen. Dort sind keine etablierten Autohersteller zu finden, auch Tesla ist in den zehn größten Positionen nicht vertreten. Stattdessen stehen dort Zulieferer wie der taiwanesische Schaltnetzteil-Hersteller Delta Electronics, der US-Schaltkreisspezialist Xilinx und der Messtechnik-Produzent Keysight Technologies.
Thomas Sörensen, Fondsmanager bei Nordea Asset Management, findet es für Anleger aussichtsreicher, über Umwege am Trend zum Elektroauto teilzuhaben statt in die großen Namen wie Tesla zu investieren. So sei etwa für E-Auto-Fans die Aktie des Halbleiterherstellers Infineon interessant, sagt er. Dessen energieeffiziente Elektronik werde unter anderem bei der Elektrifizierung des Transports eingesetzt. „Ressourceneffizienz ist der wirtschaftlich relevanteste Bereich, um Emissionen zu senken und den Energieverbrauch zu reduzieren“, sagt Sörensen.
Das sind die Tesla-Jäger
Das sind die Tesla-Jäger
Der französische Autobauer Peugeot zeigt in Genf eine Neuauflage seines Kleinwagenmodells 208, den es auch in einer Ausführung mit Elektromotor geben wird. 136 PS soll der Motor leisten und bis zu 340 Kilometer laufen, bevor die Batterie schlapp macht. Zum Preis machte der Hersteller noch keine Angaben.
Aus dem Hause Volvo stammt der Polestar 2, der im kommenden Jahr auf den Markt kommen soll. Er ist als direkter Konkurrent für Teslas Model 3 konzipiert. Eine Basisversion soll es für 39.000 Euro geben. Zunächst aber wird der Polestar knapp 60.000 Euro kosten.