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Geldanlage Gold, Silber, Öl: Wie Sie mit Rohstoffen Ihr Portfolio krisensicher machen

Goldbarren
Gold gilt als Garant für den Werterhalt, ist aber nicht so stark in den Wirtschaftskreislauf eingebunden wie Silber
© Sven Simon / IMAGO
Die vergangenen Jahre haben bewiesen, wie wichtig ein ausgewogenes Portfolio ist. Rohstoffe können es in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit stabilisieren

Die vergangenen Jahre haben so manchen Hobby-Investor zweifeln lassen. Ist meine Anlageart wirklich die richtige? Bieten Aktien doch nicht so eine gute Absicherung gegen die Inflation wie es immer heißt? Muss ich mein Portfolio neu aufstellen?

Mittlerweile dürften sich die meisten Anleger wieder beruhigt haben: Die Inflationsrate ist auf einem normalen Level angekommen und der Dax knackt immer neue Rekorde – der schwächelnden Wirtschaft zum Trotz. Dennoch sollten Privatanleger die Diversifizierung des Portfolios angehen. Rohstoffe können dabei eine wichtige Rolle spielen. 

Gerade in Zeiten von Inflation, Währungsschwankungen oder wirtschaftlicher Unsicherheit können Öl, Gold, Industriemetalle und Co. die Erträge stabilisieren und Verluste in traditionellen Anlageklassen wie Aktien oder Anleihen abfedern.

Gold ist der Allzeit-Garant, Silber der Underdog

Gold gilt seit jeher als Garant für Werterhalt und so setzen Anleger in unsicheren Zeiten gerne auf das gelb-schimmernde Edelmetall. Seit Jahresbeginn hat der Goldpreis bereits mehr als 26 Prozent zugelegt. Im September durchbrach er erstmals die 2600-Dollarmarke je Feinunze. Ein hoher Goldpreis ist für Profi-Anleger meist ein Zeichen dafür, dass die Wirtschaft generell etwas schwächelt. In solchen Situationen gilt Gold vielen Anlegern klassischerweise als sicherer Hafen. Außerdem steigt bei fallenden Zinsen die Attraktivität von Gold.

Für all jene, die sich Gold als Beimischung ins Portfolio holen möchten, eignet sich in erster Linie der allseits bekannte Gold-ETC Xetra-Gold. Eine weitere Möglichkeit sind Aktien der Minenbetreiber: Hier hängen die Kurse der Wertpapiere nicht nur vom Goldpreis selbst ab, sondern auch von der Unternehmensentwicklung. Der Goldpreis spielt trotzdem eine Rolle, vom sogenannten Goldpreishebel ist die Rede: Steigt der Goldpreis, erhöhen sich die Goldminen-Aktien überproportional – und umgekehrt. Generell gilt: Anleger sollten nie mehr als fünf bis zehn Prozent ihres Geldes im Portfolio in Rohstoffe wie Gold investieren.

Genauso glänzend wie Gold, aber unter den Rohstoffen der Underdog, ist Silber. Das Industriemetall ist vor allem ein strategischer Rohstoff und für die Volkswirtschaft unentbehrlich. So ist Silber prädestiniert für die Elektroindustrie, weil es elektrischen Strom mit sehr geringem Widerstand leitet, aufgrund seiner guten Lichtreflexion ist es in Spiegeln und Solarmodulen zu finden und dank seiner antiseptischen Eigenschaften sogar für Medizinprodukte und Konsumgüter geeignet. 

Anleger sollten wissen, dass der Silberkurs und somit auch seine Attraktivität als Investitionsgut vom Zinsniveau abhängen. Seitdem im Frühjahr absehbar war, dass die Zinsen sinken werden, ist der Kurs im Aufwärtstrend. Im Juni, als die EZB ihre erste Zinssenkung verkündete, notierte der Silberpreis gut ein Viertel höher als zu Jahresauftakt. Wie auch bei Gold können Anlegerinnen nicht nur in den Rohstoff direkt, sonder auch in die Aktien von Silberminenbetreiber investieren, mit einem ähnlichen Hebel-Mechanismus.

Kupfer, eine Wette auf die Zukunft

Ein weiteres wichtiges Industriemetall und zugleich der Rohstoff der Energiewende ist Kupfer. Egal ob E-Mobilität, Windräder, Solaranlagen oder Stromspeicher: Wo Strom fließen soll, geht es nicht ohne Kupfer. Nun sollte man meinen, die Kurse von Halbedelmetall-Aktien gingen dementsprechend durch die Decke. Es gibt aber starke Schwankungen. Innerhalb eines Jahres fiel der Kurs pro Tonne auf weniger als 8000 US-Dollar, erreichte zwischenzeitlich aber auch ein Allzeithoch von mehr als 11.000 Dollar.

Das liegt an den Schwankungen in der Nachfrage: So sinkt diese etwa, wenn Hauptabnehmer China eine schwächere Produktion ausweist. Das wiederum birgt Unsicherheiten für die Angebotsseite. Sinkt der Kurs, fehlt Minenbetreibern die nötige Planungssicherheit für die Erschließung neuer Vorkommen. Die Investition in Kupfer ist eine langfristige Wette auf eine Zukunft, in der die Pariser Klimaziele erfüllt sind.

Öl, der Rohstoff für Fortgeschrittene

Aus Umweltsicht betrachtet, ist die Investition in den Rohstoff Öl wohl so ziemlich das Gegenteil von der in Kupfer. Vor allem ist das Investieren in Öl nichts für Anfänger. Man muss die Terminkurve verstehen, sogenannte Rollverluste einkalkulieren und wissen, auf welchen Future sich das eigene Investment bezieht. Das Angebot ist vielfältig, auch hier ist der Umweg über Öl-Aktien eine Variante. Trotzdem sind viel Hintergrundwissen und Verständnis nötig. Anleger sollten entsprechend vorsichtig sein.

Aktuell sind es vor allem zwei Faktoren, die den Ölpreis beeinflussen: Die geopolitischen Spannungen im Nahen Osten einerseits und die noch etwas unsicheren Konjunkturaussichten andererseits. Käme es wider Erwarten zu einer Rezession in Nordamerika, und damit auch in der Welt, dann dürften die Aussichten für den Ölpreis nicht glorreich sein. Denn schwaches Wirtschaftswachstum bedeutet auch weltweit weniger Ölnachfrage.

Insgesamt mögen auch Rohstoffmärkte keine Rezessionen. Wenn die Wirtschaft schwächelt, geben sie nach. Es kommt aber auf den Rohstoff an: Industriemetalle wie Kupfer und Energierohstoffe wie Öl sind stark an die wirtschaftliche Aktivität gekoppelt, während Edelmetalle wie Gold sogar zulegen können.

Agrarrohstoffe wie Weizen oder Mais sind als stets nachgefragte Grundnahrungsmittel ebenfalls weniger stark von Konjunkturschwankungen betroffen. Wenn Verbaucher sparen, kann die Nachfrage zwar leicht sinken und saisonale oder wetterbedingte Einflüsse können den Preis drücken. In der Regel bleibt der Preis aber stabiler als bei Industriemetallen oder Energierohstoffen.

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