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Aktie Der Countdown für Wirecard läuft

Wirecard hält seine Aktionäre in Atem
Wirecard hält seine Aktionäre in Atem
© dpa
Anders als in den vergangenen Jahren legt Wirecard erst Mitte Februar frische Zahlen vor. Bis es so weit ist, sorgen zwei andere Neuigkeiten für Gesprächsstoff

Gut eine Woche müssen sich Anleger noch gedulden, erst am 14. Februar wird Wirecard seine Bücher öffnen. Ende Januar hatte Firmenchef Markus Braun persönlich auf Twitter den Termin kommuniziert. Zugleich legte der Manager die Messlatte hoch und entfachte Hoffnung auf eine positive Entwicklung. Der Markt rechnet mit einem Anstieg der Erlöse im abgeschlossenen Geschäftsjahr um 34 Prozent auf 2,7 Mrd. Euro. Auch unter dem Strich soll der Trend stramm aufwärts zeigen mit einem Plus von gut 50 Prozent auf knapp 530 Mio. Euro.

Ob Wirecard am Valentinstag wie erhofft liefern kann, bleibt vorerst offen. Möglicherweise werden die vorläufigen Zahlen auch später veröffentlicht, weil der Konzern zeitgleich erste Ergebnisse der laufenden Prüfung von KPMG präsentiert. Spätestens zum Ende des ersten Quartals soll der Abschlussbericht vorliegen.

Auf die Volatilität achten

Anleger müssen bei einem Investment in Wirecard aber auch aus einem anderen Grund aufpassen. Die Volatilität bei Wirecard ist im Vergleich zu zahlreichen anderen Dax-Titeln besonders hoch. Dies muss natürlich bei der Auswahl der richtigen Produktklasse bedacht werden. Denn verschiedene Arten von Hebelpapieren beziehen sich zwar auf den gleichen Basiswert, doch ihre Preisbildung wird durch unterschiedliche Faktoren beeinflusst. Hierzu erklärt Marcus Landau, Derivate-Sales-Experte der DZ Bank: „Während Knock-Out-Produkte wie Turbos die Wertentwicklung eines Basiswertes lediglich verstärkt nachvollziehen, bemessen sich die Preise von Optionsscheinen anhand einer Vielzahl zusätzlicher Variablen, wie beispielsweise der impliziten Volatilität des Basiswertes.“

Moderat gehebelte Turbo-Bull-Papiere, mit denen Anleger auf steigende Aktienkurse setzen, sind etwa die folgenden: WKN KA76KX (Citigroup) und WKN SR58EV (Société Générale) . Auf den Handelsplattformen Gettex und bei Etoro gehört die Wirecard-Aktie neben Tesla zu den meistgehandelten Werten.


Wirecard Aktie


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Kursanbieter: L&S RT

Optimistisch stimmen zugleich Neuigkeiten aus München. Als erster Standort in Europa bietet der Flughafen München künftig ein mobiles und kassenloses Bezahlsystem in einer Retail-Einheit der Eurotrade an. Kunden können Artikel via Smartphone direkt am Warenregal über ein elektronisches Preisschild bezahlen. Der neue Service soll nach der Pilotphase auf weitere Shops ausgeweitet werden und basiert auf der Payment-Technologie von Wirecard.

Wirecard als Übernahmekandidat?

Damit schärft der Dax-Konzern sein Image als innovativer Zahlungsabwickler. Die Branche ist derzeit in Aufruhr, nachdem in Frankreich das Payment-Unternehmen Worldline für den heimischen Konkurrenten Ingenico rund 8,7 Mrd. Euro bietet. Dies entspricht einer Prämie von etwa 24 Prozent. Die Offerte muss noch von den Aktionären gebilligt werden.

Gelingt der Deal, entsteht für Wirecard ein neuer starker Konkurrent. Auf der anderen Seite zeigt die Übernahme, dass in der Branche selbst für wachstumsschwächere Firmen hohe Aufschläge bezahlt werden und die Konsolidierung anhalten dürfte. Dies sorgt neben einem möglichen Short-Squeeze für zusätzliche Fantasie bei Wirecard.

Daniel Saurenz betreibt das Finanzportal Feingold Research . Auf capital.de schreibt er regelmäßig als Kolumnist über Geldanlage-Themen.

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