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Aktien Wirecard - die Mega-Wette 2020

Wirecard: Mit der Aktie geht es auf und ab
Wirecard: Mit der Aktie geht es auf und ab
© dpa
Zum Jahresende scheinen sich beim DAX die meisten Sorgen zu verflüchtigen. An der Zinsfront ist es ruhig geworden, der Konflikt zwischen China und den USA nähert sich einer Lösung und in Großbritannien will man nun endlich einen geordneten Brexit angehen. Das Sorgenkind im DAX bleibt allerdings Wirecard

War die Aktie von Wirecard im vergangenen Jahr noch einer der besten Titel im DAX, so liegt der Zahlungsdienstleister 2019 mit einem Minus von fast 20 Prozent abgeschlagen auf dem letzten Platz im deutschen Leitindex. Dabei ist die Branche im Aufwind, was in diesem Jahr zu zahlreichen Übernahmen geführt hat, insbesondere in den USA. Dort haben sich diese Aktien auch besser entwickelt als die traditionellen Zahlungsdienstleister, nämlich Banken.

Die Herausforderer sind im KBW Nasdaq Financial Technology Index zusammengefasst, wobei dort nicht allein Fintech-Unternehmen zu finden sind. Die größten Titel im amerikanischen Fintech-Index sind die Kreditkartenunternehmen Visa, Mastercard und PayPal. „Das Wachstum in diesem Bereich war deutlich größer als in anderen Segmente der Finanzindustrie, was eine Outperformance von mehr als zehn Prozentpunkten in den vergangenen 12 Monaten erklärt“, schreiben die Analysten der Social Trading-Plattform eToro.

Hierzu haben auch drei große Übernahmen in den USA beigetragen. FIS hat Worldpay im März für 34 Milliarden US-Dollar übernommen, das bisher größte Geschäft im internationalen Zahlungsverkehr. Der Deal war Teil einer Flut von M & A-Aktivitäten in der Branche. Total Systems Services kündigte im Mai eine Fusion von 21,5 Mrd. Dollar mit Global Payments an, und Fiserv vereinbarte im Januar den Kauf von First Data für 22 Mrd. Dollar. Mit dem gesunkenen Börsenwert - Wirecard ist inzwischen nur noch rund 13 Mrd. Euro wert - könnte auch der deutsche Zahlungsdienstleister ein Übernahmekandidat werden.

Anleger, die davon profitieren wollen, können bei Wirecard zu klassischen Turbo-Bulls greifen. Die WKN CY88PD bietet mit einem K.O bei 82 etwas Raum für kurzfristige Turbulenzen. Wer klassische Discount-Zertifikate bevorzugt, kann mit der WKN MC4KEC 23 Prozent Rendite einkassieren. Der Cap ist mit 97,50 Euro sehr defensiv. Aufgrund der hohen Volatilität sind solche Konstruktionen möglich.

Klarna hat Börsenpläne

Die Attraktivität der Branche spiegelt auch die Börsenpläne des Bezahldienstleisters Klarna wider. Ziel des schwedischen Unternehmens, dessen wichtigster Markt bisher Deutschland ist, wäre dann die USA. Der Zahlungsdienstleister aus Schweden wickelt diverse Bezahlvorgänge von Onlineshops ab und gilt daher auch als Konkurrent zu Wirecard oder Paypal. Nun denkt Klarna an einen Börsengang.

Dem Unternehmen zufolge könnte ein Initial Public Offering (IPO) in ein oder zwei Jahren erfolgen: „Ein Börsengang würde am wahrscheinlichsten in den USA stattfinden, weil es dort ein größeres Verständnis von Technologiefirmen wie uns gibt und weil die USA unser größter Markt in ein oder zwei Jahren sein könnte“, erläuterte Vorstandschef Sebastian Siemiatkowski. Vor dem Gang aufs Börsenparkett könnte Klarna Siemiatkowski zufolge in einer weiteren Finanzierungsrunde mehr Kapital aufnehmen. Gleichzeitig sei der Dienstleister auch Übernahmen nicht abgeneigt und auf der Suche nach Kaufgelegenheiten.

Daniel Saurenz betreibt das Finanzportal Feingold Research. Auf capital.de schreibt er regelmäßig als Kolumnist über Geldanlage-Themen.

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