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Nach Credit-Suisse-Krise Chef der Schweizer Finanzaufsicht tritt überraschend zurück

Finma-Direktor Urban Angehrn im April in Bern
Finma-Direktor Urban Angehrn im April in Bern
© picture alliance/KEYSTONE | PETER KLAUNZER
Die Schweizer Finanzaufsicht Finma gab in der Bankenkrise um die Credit Suisse nicht immer ein gutes Bild ab. Nun stellt Finma-Chef Urban Angehrn überraschend sein Amt zur Verfügung

Der oberste Schweizer Bankenaufseher tritt überraschend von seinem Posten zurück. Zum Monatsende werde Urban Angehrn sein Amt als Direktor der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht Finma zur Verfügung stellen, hieß es in einer Mitteilung. 

Angehrns Behörde stand in diesem Jahr im Zentrum der Aufarbeitung der Bankenkrise rund um die zusammengebrochene Großbank Credit Suisse – „der größten Herausforderung in der Geschichte der Finma“, wie es die Behörde formuliert. Die Rolle der Aufsicht auch im Vorfeld der Krise wurde vielfach als zu zahnlos kritisiert, auf das jahrelange Missmanagement bei der Credit Suisse sei nie ernsthaft reagiert worden. Mit der Bankenkrise soll sich nun eine parlamentarische Untersuchungskommission in der Schweiz auseinandersetzen, die auch das Verhalten der Finma in den Blick nehmen dürfte.

Sein Rücktritt sei ein „Schritt der Vernunft“, sagte Angehrn. „Die hohe und dauerhafte Belastung“ des Amtes habe „gesundheitliche Folgen“ nach sich gezogen. Angehrn war seit November 2021 im Amt. Er hatte damals Mark Branson abgelöst, der nach sieben Jahren an der Finma-Spitze zur deutschen Finanzaufsicht Bafin gewechselt war.

Interimsweise soll nun Angehrns Stellvertreterin Birgit Rutishauser die Finma leiten, der Verwaltungsrat habe zudem die Neubesetzung eingeleitet.

nwi

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