Viele Gadgets und vernetzte Geräte machen den Alltag zu Hause schon jetzt einfacher und bequemer. Die Steuerung per Sprachbefehl oder per App macht das Eigenheim aber noch lange nicht smart. Außerdem gibt es noch viele Gegenstände, die in den eigenen vier Wänden auch weiter nur analog funktionieren.
Viele Entwickler am Smarthome-Markt wollen das ändern und setzen dabei vor allem auf Künstliche Intelligenz und Maschinenlernen. Das Ziel: Das intelligente Eigenheim der Zukunft soll ein echter Unterstützer im Alltag werden – und mehr als nur Wohnraum sein.
Zwar werden bis dahin noch einige Jahre ins Land gehen. Allerdings gibt es schon jetzt erkennbare Trends, die das Smarthome von morgen prägen werden. Sieben von ihnen hat Capital zusammengestellt:
Diese Trends prägen das Smarthome von morgen
Schon jetzt sind Sprachassistenten beliebt. Allerdings sind bislang nicht alle Smarthome-Geräte mit den jeweiligen Assistenten gleich gut kompatibel. Noch zumindest: Ende 2019 haben Google, Amazon und Apple angekündigt, sich künftig auf einheitliche Standards zu einigen. Frühestens Ende 2020 könnten dann nahezu alle Smarthome-Geräte mit einem Sprachassistenten zu steuern sein. Außerdem soll die Kontrolle per Sprachbefehl auf immer mehr Geräte ausgeweitet werden – teilweise mit der Funktion einzelne Abläufe zu programmieren.
Noch stecken smarte Möbel weitestgehend in den Kinderschuhen allerdings rücken nach den smarten Haushaltsgeräte ganze Räume in den Blick der Hersteller. Während die Entwicklung von smarten Küchen allmählich zunimmt, erschließen erste Hersteller aber auch Bade- und Schlafzimmer. So soll 2020 ein smarter Duschkopf auf den US-Markt kommen, mit dem man unter der Dusche telefonieren, Musik abspielen oder die Lichter im Bad kontrollieren kann.
Wer auf seine Gesundheit achten will, kann dabei schon jetzt auf das Smarthome bauen. So messen Kameras die Luftqualität und melden Keime im Raum. Auch im Schlafzimmer wachen Sensormatten über den eigenen Schlaf. Noch arbeiten die Geräte aber isoliert. Die Vernetzung untereinander und mit entsprechenden Gesundheits-Apps hilft dagegen die eigene Gesundheit besser zu überwachen – und könnte in Zukunft vielleicht auch den Gang zum Arzt sparen.
Statt von der Couch könnte das Smarthome der Zukunft auch aus dem Auto gesteuert werden. Einen ersten Prototypen für die Vernetzung hat Autobauer Renault zusammen mit dem Start-Up Otodo bei der Elektronikmesse CES vorgestellt. Per App und per Sprachbefehl lassen sich vernetzte Smarthome-Geräte so auch von unterwegs steuern. Mit den Programmen Leaving Home und Arriving Home reagieren die Gerät auf die Entfernung vom Auto zum Haus. So schalten sich Geräte selbst aus, wenn sich das Auto zu weit entfernt, oder wieder an, wenn das Auto sich dem Haus nähert.
Als autonome Staubsauger und Rasenmäher haben es Roboter bereits in den Alltag des Smarthomes geschafft. In Zukunft sollen sie mittels künstlicher Intelligenz und Maschinenlernen aber zu richtigen Assistenten werden. Aktuelle Prototypen und Modelle erfüllen bisher nur einfache Aufgaben und bringen zum Beispiel Gegenstände auf Kommando. Auf die autonomen Haushaltshelfer müssen Konsumenten aber wohl noch einige Jahre warten.
Nicht nur für Roboter sind Maschinenlernen und Künstliche Intelligenz relevant. Auch die bestehenden Smarthome-Geräte können sich durch die Technologien besser an das Verhalten der Nutzer anpassen. Schon jetzt kann man Programme durch Wenn-dann-Funktionen einstellen und so mehrere Geräte miteinander kombinieren. Das Smarthome der Zukunft soll aber die Gewohnheiten seiner Bewohner so gut kennen, dass die betreffenden Geräte je nach Benutzer automatisch reagieren. Dafür müssen sie allerdings möglichst viele Nutzerdaten erfassen.
Sport zu Hause machen anstatt extra ins Fitnessstudio zu fahren? Schon jetzt machen das Heimtrainer möglich, während Fitness-Armbänder die Vitalwerte überwachen. Im Smarthome von morgen könnte Fitness aber noch leichter – und vor allem platzsparender – sein. Schon jetzt bieten smarte Spiegel Workouts für zu Hause an, bei denen man die eigene Leistung direkt verfolgen kann. Auch weitere Smarthome-Geräte könnten künftig Fitnessfunktionen übernehmen. Eine Vernetzung mit dem smarten Kühlschrank oder der smarten Matratze könnten die eigene Fitness weiter unterstützen. Hier gibt es also noch viel Potential für Smarthome-Entwickler.