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Wollschuh-Hersteller Giesswein „Wir können die Nachfrage kaum bedienen“

Während die Modeindustrie leidet, hat der Tiroler Traditionsbetrieb Giesswein seinen Absatz 2020 verdoppelt. Im Podcast erzählt Geschäftsführer Markus Giesswein, wie es dem auf Wollprodukte spezialisierten Unternehmen gelingt, erfolgreich durch die Krise zu kommen

Die Bekleidungsindustrie leidet unter Pandemie und andauerndem Lockdown. Der Tiroler Walkhersteller Giesswein hingegen profitiert vom Trend zur neuen Häuslichkeit. „Wir sind jetzt im Februar auf dem doppelten Niveau wie vor der Pandemie. Das ist eine Riesen-Nachfrage, die wir kaum bedienen können,“ sagt Geschäftsführer Markus Giesswein im Podcast „Die Stunde Null“. Gemeinsam mit seinem Bruder führt er den 1954 gegründeten Familienbetrieb in dritter Generation.

Das Unternehmen, das früher auf Trachten spezialisiert war, hat den Wandel vom kleinen Traditionsbetrieb zur international erfolgreichen Marke geschafft. Auch in Krisenzeiten ist Giesswein – entgegen dem Trend – gewachsen. Dies liegt zum einen an den beliebten Hausschuhen aus Wolle, die im Lockdown verstärkt nachgefragt werden. Doch Giesswein sagt auch: „Wir haben uns richtig vorbereitet, und zwar schon vor über drei Jahren.“

2017 brachte das Unternehmen einen Sneaker aus Merino-Wolle auf den Markt. Da der Handel den Schuh nicht verkaufen wollte, entschied sich Giesswein für den Direktvertrieb. Hollywood-Stars wie Harrison Ford tragen den Schuh. Was aus der Not heraus entstand, wurde für das Unternehmen in Pandemiezeiten zum Glücksfall. Das Geschäft sei durch den Lockdown „eigentlich überhaupt nicht beeinträchtigt“, sagt Giesswein.

Seit 2017 hat sich der Umsatz vervierfacht, auf aktuell rund 60 Millionen Euro. Im Erwachsenensegment sei man fast restlos ausverkauft, sagt Giesswein.

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