Verlängerter Lockdown und der verstärkte Einsatz der „Notbremse“ bei Sieben-Tage-Inzidenzwerten über 100 – die Beschlüsse des Bund-Länder-Gipfels sorgen beim Einzelhandel für Kritik. „Bund und Länder agieren nur noch im Tunnelmodus“, sagt Stefan Genth vom Handelsverband. „Die alleinige Fixierung auf die Corona-Inzidenzwerte wird der komplexen Lage nicht gerecht.“ Vor allem die Geschäfte, die keine Lebensmittel und Produkte des täglichen Bedarfs verkaufen und erst vor zwei Wochen mit „Click & Meet“ wieder für Terminkunden öffnen konnten, sind angesichts der drohenden Verschärfungen bei einem Sieben-Tage-Inzidenzwert von über 100 besorgt.
Auch in Düsseldorf und in Bautzen rechnen Händler angesichts der Inzidenzwerte damit, „Click & Meet“ in den nächsten Tagen wieder aussetzen zu müssen. Capital hat mit zwei von ihnen darüber gesprochen, wie es um ihre Unternehmen steht und wie sie auf die Maßnahmen blicken:
„Als Unternehmer kriechen wir auf dem Zahnfleisch“
Markus Schmidt ist Gesellschafter der Düsseldorfer jimmy+jo GmbH. An zwei Standorten verkauft das Unternehmen exklusive Damenmode sowie hochwertige Dekoprodukte. Coronabedingt war zuletzt jedoch nur eine der beiden Filialen geöffnet.
CAPITAL: Vor ziemlich genau einem Jahr ist Deutschland in den ersten Lockdown gegangen. Wie ist es jimmy+jo seitdem ergangen?
MARKUS SCHMIDT: Das letzte Jahr war sehr anstrengend. Schon bevor der Lockdown anfing, hieß es von Seiten der Bundesregierung: Bleiben Sie zu Hause! Wir hatten dadurch schon vor dem Lockdown kaum noch Kundenfrequenz. Am Anfang fanden wir es daher eigentlich gut, dass geschlossen wurde und den Firmen, die dadurch in Schieflage geraten sind, geholfen werden sollte. Die Soforthilfen haben uns damals auch erreicht. Als dann aber wieder gelockert wurde, waren die Zurückhaltung der Kunden und die Verunsicherung ganz extrem. Wir haben uns deshalb als inhabergeführter Einzelhandel in der Verantwortung gesehen und haben – ohne dass uns das jemand sagen musste – dafür gesorgt, dass wir Plexiglaswände haben, die Kunden sich die Hände waschen können und die Kabinen desinfiziert werden. Wir sind mit der Pandemie also, ohne dass wir bevormundet wurden oder jemand für uns die Entscheidungen getroffen hat, sehr gut umgegangen.
Wie hat sich die Pandemie auf das Geschäft von jimmy+jo ausgewirkt?
Unsere Stammkunden, die rund 80 Prozent unserer Kundschaft ausmachen, sind uns treu geblieben. Dadurch dass wir aber rein stationär sind und keinen Online-Shop betreiben, haben wir in der gesamten Zeit der Pandemie vier Monate keinen Geschäftsbetrieb gehabt. Anstrengend waren auch die kurzfristigen Schließungen am 16. Dezember. Dadurch, dass das Geschäft im Dezember davor gut angelaufen war und wir gedacht hatten, die Läden würden offen bleiben, haben wir noch einmal viel saisongebundene Ware geordert. Am 15. Dezember wurde die Ware geliefert – und am 16. Dezember hatten wir den Laden zu.
Was macht das mit der Stimmung in der Belegschaft?
Das geht an die Nerven. Wir haben viele Bereiche outgesourct, weil dieser Kostenapparat gerade in der Verwaltung bestehen bleibt. Die Stimmung ist gedrückt, weil man nicht weiß, wie es weitergeht. Zum Glück sind wir bisher noch in der Lage gewesen, uns über Wasser zu halten. Wir versuchen auch, dass die Stimmung nicht auf die Mitarbeiter überschwappt, aber als Unternehmer kriechen wir auf dem Zahnfleisch.
Wie haben Sie sich in der Krise denn bislang über Wasser gehalten?
Uns ging es in den vergangenen Monaten wirklich bescheiden. Wir haben Ende Januar Anfang Februar, als die dritte Überbrückungshilfe immer noch nicht da war, vor der Frage gestanden: Machen wir weiter oder nicht? Wir haben uns dafür entschieden weiterzumachen, weil wir unsere Arbeit gerne machen. Durch gutes Wirtschaften und durch private Rücklagen konnten wir den Geschäftsbetrieb aufrechterhalten. Auch ohne die Zusammenarbeit mit unseren Lieferanten würde es uns jetzt gar nicht mehr geben. Denn die Frühjahrskollektion wird im Dezember und Januar geliefert und muss dann in 30 Tagen bezahlt werden – ohne Umsätze ist das nicht möglich. Unsere Lieferanten haben aber zugestimmt, uns die Ware zu schicken, wenn wir wieder öffnen. Wir haben also Glück gehabt, dass die Waren erst in den vergangenen Wochen geliefert wurden. Aber wenn nächste Woche die Überbrückungshilfe III nicht kommt, dann können wir nicht mehr. Dann habe ich auch niemanden mehr, den ich bereden kann, dann sind wir weg. Dann ist auch das Vertrauen in die Politik weg.
Inwiefern?
Wir warten seit November auf die Überbrückungshilfe II, wir warten seit Dezember und Januar auf die Überbrückungshilfe III. Es wird groß von der Bazooka gesprochen – aber es passiert nichts. Es fühlt sich niemand verantwortlich, habe ich das Gefühl. Auch keiner meiner Kollegen hat bis jetzt die versprochene Unterstützung bekommen. Weder die Gastronomen bei mir gegenüber, noch die Kollegen im Einzelhandel, die ich kenne.
Mit Click & Meet konnte das Geschäft zuletzt wieder in Teilen anlaufen. Wie ist das Angebot bei jimmy+jo genutzt worden?
Wir waren sehr überrascht von diesem Schritt, wir hatten damit erst am 28. März gerechnet und plötzlich war es schon der 8. März. Da war die Stimmung schon kurz vor euphorisch. Jeden Tag, den wir offen hatten und Termine hatten, hat man wieder gehofft: Hoffentlich geht es so weiter. Dann hatten wir schon sieben Tage hintereinander offen und hatten Kundentermine von morgens bis abends und tolle Umsätze. Dann haben wir gehofft: Hoffentlich geht es nächste Woche so weiter. Das macht sich auch beim Umsatz bemerkbar. Verglichen mit 2019 als Zeitpunkt vor der Krise sind die Umsätze mit dem Konzept, das wir im letzten Jahr schon gestartet haben und mit dem wir jetzt weiter fahren, besser als 2019. Wir haben auch mehr Neukunden gehabt, vor allem junge Kundschaft zwischen 16 und Ende 20. Die Angst läuft jetzt immer mit, ob die Kunden kommen. Mittlerweile denke ich aber, die Kunden werden auch weiterhin kommen und wir kommunizieren auch, dass sie weiter kommen dürfen.
Warum haben Sie bisher nicht auf Online-Shopping oder Click & Collect gesetzt?
Wenn ich einen Online-Shop habe, habe ich nicht zehnmal das gleiche Kleid. Verschicke ich also ein Kleid, ist das nicht mehr im Verkauf und kommt dann vielleicht später wieder zurück, weil es nicht passt. Das ist ein unheimlicher Arbeitsaufwand und bringt letztlich einfach nichts. Auch Click & Collect ist für uns keine Option. Ich kann kein Kleid für 500 Euro aus dem Fenster raus verkaufen, das muss anprobiert werden. Wenn man sagt, wir positionieren uns als stationärer Einzelhandel, der ein Erlebnis und Persönlichkeit vermittelt – und Kleidung ist ein Stück Persönlichkeit –, dann macht das keinen Sinn. Für kleine Boutiquen ist das Online-Geschäft einfach nicht rentabel. Ich sehe das immer wieder bei meinen Kollegen, die sagen: Hätte ich das nicht gemacht, es macht nur Arbeit und Ärger! Online-Shopping ist für den Bereich des Einzelhandels, der beratungsintensiv ist und wo Sachen anprobiert werden müssen, ein Killer.
Wie blicken Sie auf die nächsten Wochen?
Wir haben früh auf Click & Meet gesetzt, damit unsere Kunden nicht verwirrt sind. Wir werden das auch beibehalten und das ganze Jahr erstmal durchhalten. Das ist eine einheitliche Linie, die kann man kommunizieren. Und wenn die Politik das nicht kann, dann müssen wir das eben selbst machen. Wir möchten damit einfach mal wieder ein gutes Gefühl vermitteln im Handel – und wir möchten weitermachen. Aber wie gesagt: Wenn die Überbrückungshilfe III in der nächsten Woche nicht kommt, hat sich das alles in Rauch aufgelöst.
„Wir erwarten, dass die Politik ihre Versprechen hält“
Christian Polkow ist Center Manager des Kornmarkt-Centers in Bautzen, dem größten Shopping-Center der Oberlausitz, das aktuell rund 65 Shops beheimatet. Bewirtschaftet wird das Center von der ECE Group und ist damit einer von mehr als 100 Standorten in Deutschland.
Wie ist Click & Meet im Kornmarkt-Center in den letzten zwei Wochen wahrgenommen worden?
CHRISTIAN POLKOW: Es ging erstmal relativ verhalten los, weil viele Geschäfte auch einen gewissen Anlauf brauchten, um alles entsprechend zu organisieren. Die meisten Geschäfte haben das aber in kurzer Zeit hinbekommen. Wir hatten zu dem Zeitpunkt bereits 14 Geschäfte mit „regulärem Betrieb“, die auch ohne Click & Meet verkaufen durften – dazu gehören Anbieter von Produkten täglichen Bedarfs, dann sind noch der Buchladen, das Blumengeschäft und die Fußpflege im Nagelstudio des Centers dazugekommen. Von insgesamt 65 Geschäften im Kornmarkt-Center sind in den letzten zwei Wochen dann aus anfänglich 25 Geschäften, die Click & Meet angeboten haben, in der Spitze 33 Geschäfte geworden. Grundsätzlich zeigt sich, dass Click & Meet rein kostentechnisch sich nicht für jeden lohnt. Je kleiner und je beratungsintensiver das Geschäft ist, desto besser hat es in den letzten zwei Wochen funktioniert, aber bei den größeren Läden, die auf eine gewisse Kundenanzahl angewiesen sind, ist das Geschäft relativ verhalten geblieben – zumindest in Bautzen war es so – und war für viele Händler auch nicht kostendeckend.
In Bautzen könnte die Notbremse angesichts der Inzidenzwerte auch bald wieder greifen…
Wir hatten am Dienstag den dritten Tag in Folge einen Sieben-Tage-Inzidenzwert von über 100. Dementsprechend müssen wir davon ausgehen, dass für den Landkreis heute eine neue Verordnung erlassen wird und ab Donnerstag kein Click & Meet mehr möglich ist.* Es war dennoch ein erster Schritt und es hätte ein Schritt zu mehr sein können. Wir haben als ECE Group zusammen mit dem Handelsverband und vielen Händlern eine Öffnungsmatrix für eine verantwortungsvolle Öffnung des Einzelhandels erarbeitet . Diese Öffnungsmatrix basiert auf dem RKI-Stufenplan von Mitte Februar und sieht keine reine Inzidenzkopplung für Öffnungs- und Rückführungsschritte vor, sondern berücksichtigt stattdessen auch die Belegung von Intensivbetten. Sie sieht außerdem die Abschaffung von Terminshopping vor, denn die Quadratmeterbegrenzung reicht aus unserer Sicht aus. Im Großraumbüro sind zehn Quadratmeter pro Person laut Covid-Arbeitsschutzverordnung vorgeschrieben. Bei Click & Meet haben wir aktuell die 40 Quadratmeter-Regel, trotzdem brauchen Kunden einen Termin, es gibt eine Nachverfolgung und in Sachsen gibt es seit letzter Woche auch eine Testpflicht für Mitarbeiter im Handel – und dennoch soll es jetzt wieder nicht gehen? Das ist niemandem mehr zu erklären und schon gar nicht den Händlern hier vor Ort. Auch die Kunden verstehen es nicht.
Am 22. März 2020 ist Deutschland in den ersten Lockdown gegangen. Wie war das vergangene Jahr für das Kornmarkt-Center und seine Händler?
Letztendlich ist das vergangene Jahr trotz dieser Intensität relativ schnell vergangen. Das Frühjahr war davon geprägt, dass jeder die Situation erstmal für sich selbst einordnen musste und niemand so recht vorausschauen konnte, wie sich die Lage weiter entwickelt. Wegen einer individuellen Herangehensweise der Landesregierung Sachsen hatten die Shoppingcenter hier nicht nur vier, sondern sechs Wochen geschlossen. Wir konnten also erst Anfang Mai wieder öffnen, hatten dann aber noch bis in den Juni hinein eine sehr verhaltene Stimmung, wo man gemerkt hat, die Frequenzen erholen sich noch nicht so wie erhofft. Im Sommer und Herbst haben sich sowohl Handel als auch Gastronomie und Tourismus erholt. In dieser Zeit gab es teilweise Wochen, in denen wir von den Frequenzen her wieder auf Vorjahresniveau waren, die Umsätze bei einigen Geschäften waren in einzelnen Monaten sogar besser als im Vorjahr. Dann kam der zweite Lockdown angefangen im November für die Gastronomie und fortgeführt durch den erneuten Lockdown für den Großteil der Geschäfte ab 14. Dezember in Sachsen begleitet durch sehr hohe Inzidenzwerte von über 500 im Landkreis Bautzen. Natürlich war die Kaufzurückhaltung im November und Dezember schon wieder stärker zu spüren, wir hatten dementsprechend auch kein Weihnachtsgeschäft wie in den Vorjahren. Diese für den Einzelhandel äußerst prekäre Situation hat sich die letzten Wochen und Monate fortgesetzt.
Was heißt das für die wirtschaftliche Situation der Händler?
Die Umsätze im letzten Jahr sind vor allem durch die notgedrungenen Schließungen prozentual zweistellig zurückgegangen. Eine erste deutschlandweite Befragung der ECE Group unter ihren Händlern zeigt auch: 89 Prozent der Befragten haben in 2020 rote Zahlen geschrieben und oftmals auch in einer Höhe, die mehrere übliche Jahresgewinne im Negativen übersteigen. Viele Händler bei uns warten außerdem nach wie vor auf die Wirtschaftshilfen. Das gilt nicht nur für das Kornmarkt-Center Bautzen, sondern zeigt sich auch an einer weiteren deutschlandweiten Befragung der ECE Group (Stand: 15. März). Demnach haben von den befragten Händlern 80 Prozent noch keinen Euro aus der Überbrückungshilfe III bekommen, obwohl sie zu dem Zeitpunkt schon seit vier Wochen in der Beantragung war. Diese Situation ist für viele Einzelhändler existenzgefährdend. Auch im Kornmarkt-Center haben wir aktuell vier Geschäfte, die sich in einem Insolvenzverfahren befinden. Bei drei von ihnen sieht es gut aus, dass es für sie bei uns weitergeht. Es ist allerdings zu befürchten, dass wir aufgrund der Länge des Lockdowns mit weiteren Insolvenzen rechnen müssen.
Wie geht es den Händlern im Kornmarkt-Center angesichts dieser Entwicklungen?
Die Situation ist frustrierend, weil zweieinhalb Wochen lang mit Click & Meet wieder ein erster Schritt möglich war und die Händler – wie auch vorher schon – klar bewiesen haben, dass ein sicheres Einkaufen mit entsprechenden Hygienekonzepten möglich ist. Wir sind auch nicht überrannt worden, denn mit den Quadratmeterbeschränkungen und der Anmeldung gibt es natürlich auch einige Hürden für den Besuch im Kornmarkt-Center. Aber es gab die Möglichkeit, endlich mal wieder mit den Kunden in Kontakt zu kommen und auch wieder Umsätze zu machen. Deshalb ist es unheimlich bitter, dass Click & Meet jetzt nach zweieinhalb Wochen voraussichtlich nicht mehr möglich sein wird. Click & Collect hatten hier vorher nur wenige Händler angeboten und die, die es angeboten haben, waren damit auch nicht wirklich zufrieden.
Wie unterstützen sie die Händler?
Im Kornmarkt-Center haben wir die Regelung, dass alle die vom zweiten Lockdown seit Dezember betroffen sind, 50 Prozent der Nettokaltmiete erlassen bekommen. Zudem haben wir keinen Werbe-Beitrag im ersten Quartal in 2021 berechnet, weil im Lockdown keine großartigen Werbe- und Marketingmaßnahmen stattfinden können. Auch die Nebenkosten versuchen wir so gut es geht einzusparen, indem die Öffnungszeiten teilweise etwas kürzer waren. Wir versuchen also alles Mögliche, um im Schulterschluss mit den Mietern durch diese Krise zu kommen. Wir erwarten aber auch, dass die Politik ihre Versprechen hält. Es gibt zahlreiche Geschäfte, deren Verluste über der EU-Höchstfördergrenze von 12 Mio. Euro liegen. Laut der ECE-Befragung gilt das für 45 Prozent unserer Händler deutschlandweit. Die Verluste gehen also weiter und werden oftmals nicht durch Hilfen ausgeglichen – und die Hilfen, die es gibt, fließen nicht verlässlich. Zwangsläufig wird das dazu führen, dass es vermehrt zu Insolvenzen kommt. Deshalb ist es unser Interesse – und es sollte auch allgemeines Interesse sein –, dass man das Leben in den Innenstädten und natürlich auch in unseren Einkaufscentern erhält. Als Teil der Innenstadt ziehen wir deshalb mit den Händlern dort an einem Strang. Vor drei Wochen haben wir zum Beispiel das Center rot beleuchtet und damit an der Lichtaktion der Initiative „Das Leben gehört ins Zentrum“ teilgenommen, um auf die Notlage des Handels hinzuweisen.
Wie blicken Sie auf die nächsten Wochen?
Auf jeden Fall mit Ungewissheit. Letztendlich hangelt man sich zwangsläufig von Ministerpräsidentenkonferenz zu Ministerpräsidentenkonferenz. Wir versuchen aber schon die ganze Zeit über, nicht tatenlos zu sein, sondern den Kontakt zur Öffentlichkeit und zur Politik zu suchen und weisen auf entsprechende Studien hin, die belegen, dass der Einzelhandel kein Pandemietreiber ist. Eine ganz wichtige Zahl ist in dieser Hinsicht auch die Anzahl an 50 Millionen Kontakten, die pro Tag im Handel stattfinden. Denn 40 Millionen davon entfallen auf den Lebensmittelhandel. Das heißt, nur zehn Millionen entfallen auf den Rest des Einzelhandels. Dieser Teil macht aber 50 Prozent der Arbeitsplätze aus. Es werden also 20 Prozent der Kontakte im Handel minimiert, aber 50 Prozent der Arbeitsplätze sind betroffen. Obwohl es diese Daten und Fakten gibt, werden sie nicht berücksichtigt. Unsere Erwartung ist deshalb, dass dem Handel tatsächlich geholfen wird, damit es perspektivisch für die allermeisten weitergehen kann. Außerdem werden wir weiter daran appellieren, dass es andere Kriterien für Öffnungs- und Rückführungsschritte geben und eine Abkehr von der reinen Inzidenzwertbindung stattfinden sollte.
*Kurz nach Veröffentlichung des Interviews mit Christian Polkow hat der Landkreis Bautzen bekanntgegeben, dass die Corona-Regeln vorerst nicht geändert werden sollen. Click & Meet ist damit vorerst weiterhin möglich.
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