Das ist 2022 passiert
Die umstrittene Fußball-Weltmeisterschaft in Katar hat die Deutschen vergleichsweise kaltgelassen. Das Großereignis landete in einer Umfrage von YouGov zu den wichtigsten Ereignissen des Jahres 2022 auf Platz neun. Ebenfalls auf eine Quote von 15 Prozent kamen zudem die Einführung des sogenannten Bürgergelds sowie der Antrag auf einen NATO-Beitritt von Schweden und Finnland. Das Meinungsforschungsinstitut fragte 44 Ereignisse ab, Mehrfachnennungen waren möglich.
Für 17 Prozent der Befragten gehörte die Aufhebung vieler Corona-Maßnahmen ab dem 20. März 2022 zu den prägenden Ereignissen des Jahres. Das Ranking basiert auf Online-Befragungen von 23.619 Personen in Deutschland, die zwischen 22. Dezember 2022 und 2. Januar 2023 durchgeführt wurden. Die Ergebnisse sind laut YouGov repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren.
Von Helmen über Panzerhaubitzen bis Kampfjets: Die Frage, welche Art von Waffen Deutschland der Ukraine liefern soll, bewegte unmittelbar nach dem russischen Angriff die deutsche Öffentlichkeit. „Jeweils 19 Prozent benennen bei der Frage nach den Ereignissen des Jahres 2022 die Waffenlieferungen Deutschlands an die Ukraine sowie die tote Polizistin und den toten Polizisten bei einer Verkehrskontrolle im rheinland-pfälzischen Kusel“, teilte YouGov mit. Wegen der Gewalttat am 31. Januar 2022 wurde Ende des Jahres ein 39-Jähriger wegen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt. Das Gericht stellte zudem die besondere Schwere der Schuld fest. Die Polizisten hatten den Wilderer offenbar auf frischer Tat ertappt.
Für nahezu jeden dritten Bundesbürger (32 Prozent) gehörte die Hitzewelle in Deutschland und Europa zu den bestimmenden Themen 2022. Temperaturen bis um die 40 Grad und verheerende Waldbrände hatten den heißesten Sommer Europas seit Beginn der Wetteraufzeichnungen geprägt. Laut der Weltgesundheitsorganisation WHO starben in Europa mindestens 15.000 Menschen an den Folgen der Hitze. Der heißeste Tag in Deutschland war der 20. Juli mit 40,1 Grad in Hamburg.
Auch die immer höheren Lebenshaltungskosten bereiteten den Deutschen Sorgen. Die Inflation landete mit 34 Prozent auf Platz vier der wichtigsten Themen 2022. Eine knappe Mehrheit von 55 Prozent der Deutschen sah 2022 als ein für sie eher schlechtes oder sogar sehr schlechtes Jahr, wie YouGov mitteilte. Befragte über 55 Jahren sagten das mit 64 Prozent besonders häufig. Lediglich 37 Prozent der 18- bis 24-Jährigen blickten derart negativ auf 2022.
Noch vor der Inflation prägte der Tod von Queen Elizabeth II. am 8. September auch für Bundesbürger das vergangene Jahr. Dieses Ereignis (inklusive der Thronnachfolge von Charles III.) kam mit 36 Prozent auf Platz drei des Rankings. Frauen waren hier den Angaben zufolge deutlich in der Überzahl (42 Prozent vs. 29 Prozent der Männer).
Nur ein Thema trieb die Deutschen 2022 stärker um als das Neun-Euro-Ticket. Die freie Fahrt im Nahverkehr von Juni bis August prägte für 38 Prozent das Jahr. Den größten Eindruck hinterließen die günstigen Monatskarten bei den jungen Deutschen bis 24 Jahre. Hier entschied sich bei der Frage nach dem wichtigsten Ereignis 2022 genau jeder Zweite für das Neun-Euro-Ticket.
An einem historischen Ereignis führte 2022 leider kein Weg vorbei. Der Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine am 24. Februar 2022 wurde auch fast ein Jahr später von den meisten der Befragten (Prozent) als ihr prägendes Ereignis des Jahres genannt. 2021 hatte die Hochwasserkatastrophe das Ranking dominiert.