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Krypto-Börse Wie Bitmex ins Visier von US-Ermittlern geriet

Arthur Hayes
Arthur Hayes
© PR
US-Strafverfolger machen Jagd auf die Gründer von Bitmex, einer der größten Krypto-Derivatebörsen. Zum Verhängnis wurde ihnen ihr laxer Umgang mit Geldwäscheregeln – obwohl Bitmex verzweifelt versuchte, Compliance-Prozesse aufzubauen

Wer verstehen will, wie Arthur Hayes, Gründer der zweitgrößten Krypto-Derivatebörse der Welt, mit Kritik umgeht, muss sich nur den „ Tangle of Taipei “ ansehen. Auf einer Branchenkonferenz in Taiwans Hauptstadt trafen Hayes sowie der Ökonom und Kryptokritiker Nouriel Roubini im Sommer 2019 auf einem Podium aufeinander – und fetzten sich von der ersten Sekunde an.

Wobei: Es war vor allem Roubini, der Hayes in die Mangel nahm. Dessen Handelsplattform, zeterte der weltbekannte Forscher, profitiere davon, Leute in den finanziellen Ruin zu treiben. Bitmex, auf den Seychellen registriert, halte sich nicht an Regeln, um Anleger zu schützen oder Geldwäsche zu verhindern. „Ihr seid ein Beispiel für all das, was in dieser Branche krank und kaputt ist“, so Roubini.

Und Hayes? Der zeigte, wie egal ihm das alles war: In zerschlissenen Jeans und mit dicker Uhr am Handgelenk lungerte er in seinem Sessel, während Roubini seine Anschuldigungen vortrug, und kriegte sich fast nicht mehr ein vor Lachen über das erregte Gebaren des Professors.

Seit Donnerstag ist die Lage bei Bitmex allerdings nicht mehr zum Lachen. Die Staatsanwaltschaft des Southern District of New York hat Anklage erhoben gegen Hayes und seine Mitgründer, weil sie es unterlassen hätten, funktionierende Anti-Geldwäsche-Prozesse einzuführen. Dass da irgendwann etwas kommen würde und dass sie dringend an ihrer Compliance arbeiten müssten, war den Gründern allerdings bewusst – das zeigt unter anderem der zuletzt unternommene Versuch, einen deutschen Spezialisten für Know-your-Customer-Technologie zu übernehmen.

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