Umsatzstärkste Unternehmen Europas
Das US-Wirtschaftsmagazin „Fortune“ listet alljährlich die 500 umsatzstärksten Unternehmen der Welt auf. Ihr Gesamtumsatz stieg im Geschäftsjahr 2021, das im März 2022 zu Ende ging, um 19 Prozent. Um sogar 138 Prozent konnte den Angaben zufolge der finnische Energiekonzern Fortum seinen Umsatz steigern. Die Bilanzsumme von 132,9 Mrd. Dollar katapultierte das Unternehmen 130 Plätze nach oben auf Rang 56. Damit verdrängte Fortum den deutschen Autobauer BMW aus den europäischen Top 10. Der Gewinn brach allerdings laut dem Ranking um 58 Prozent auf 873,7 Millionen Dollar ein.
Axa blieb mit einem Umsatzplus von 13 Prozent auf 144,4 Mrd. Dollar unter dem globalen Aufwärtstrend. Deshalb verschlechterte sich der französische Versicherungskonzern im „Global 500“-Ranking um zwei Plätze auf Rang 48. In Europa reichte es aber für Platz neun der umsatzstärksten Konzerne. Der Gewinn wurde laut „Fortune“ mit 8,6 Mrd. Dollar mehr als verdoppelt (plus 139 Prozent).
Platz acht der europäischen Bestenliste ging ebenfalls an einen Finanzkonzern. Die Allianz steigerte den Umsatz laut dem Ranking um sechs Prozent auf 144,5 Mrd. Dollar. Damit stieg der Versicherer im internationalen Wettstreit vom 38. auf den 47. Platz ab. Der Gewinn stieg den Angaben zufolge mit 7,8 Mrd. Dollar leicht um ein Prozent gegenüber dem Vorjahresniveau.
Mercedes-Benz war im 2021 veröffentlichten Ranking von „Fortune“ noch die Nummer vier in Europa gewesen. Ein Jahr später reichte es auf dem Kontinent lediglich für den siebten Platz. Denn der Umsatz verringerte sich der Analyse zufolge um rund zehn Prozent auf 158,3 Mrd. Dollar. Damit stieg Mercedes-Benz im Haupt-Ranking vom 24. auf den 38. Platz ab. Allerdings konnten die Stuttgarter nach der Trennung von der Lkw-Sparte einen Rekordgewinn vermelden. Der Chipmangel sorgte dafür, dass die knapp gewordenen Autos ohne Rabatte verkauft werden konnten. Der Gewinn stieg laut „Fortune“ daher auf 27,2 Mrd. Dollar.
Auch für BP ging es im Europa-Ranking bergab. Der britische Mineralöl- und Energieriese hatte 2021 Platz zwei belegt. Ein Umsatzrückgang von elf Prozent auf 164,2 Mrd. Dollar aber ließ BP im „Fortune“-Ranking vom 18. auf den 35. Platz fallen. Damit gehörte das Unternehmen unmittelbar nach dem Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine noch zu den Verlierern. Der Gewinn belief sich den Angaben zufolge auf 7,6 Mrd. Dollar.
Stellantis war in den „Global 500“ der größte Newcomer. Das Unternehmen mit Sitz im niederländischen Hoofddorp entstand aus der Fusion von Fiat Chrysler Automobiles und der Groupe PSA (Citroën, DS, Opel, Peugeot). Der Autobauer debütierte mit einem Umsatz von 176,7 Mrd. Dollar (plus 225 Prozent) auf Platz 29 der Rangliste. Beim Gewinn verzeichnete „Fortune“ ein Plus von 578 Prozent auf 16,8 Mrd. Dollar.
Die Gaspreise hatten bereits 2021 angezogen. Ein Grund war die Erholung im Reiseverkehr, wie „Fortune“ mit Blick auf den Rekordanstieg beim Gewinn von Totalenergies rekapitulierte. Der erhöhte sich dem Ranking zufolge auf umgerechnet 16,0 Mrd. Dollar. Beim Umsatz wurde ein Plus von 54 Prozent auf 184,6 Mrd. Dollar gemeldet. Total verbesserte sich damit in den „Global 500“ vom 52. auf den 27. Platz.
Der Schweizer Rohstoffhändler und Bergwerksbetreiber Glencore hatte laut „Fortune“ im Geschäftsjahr 2020 noch einen Verlust von 1,5 Mrd. Dollar ausgewiesen. Zwölf Monate später sei daraus ein Gewinn von 5,0 Mrd. Dollar geworden. Der Umsatz stieg dank hoher Preise für Kohle und Metalle um 43 Prozent auf 203,4 Mrd. Dollar. Glencore verbesserte sich in den „Global 500“ vom 34. auf den 23. Platz und war die europäische Nummer drei.
Auch der britische Mineralöl- und Erdgaskonzern Shell konnte sich 2021 von den Verlusten zu Beginn der Pandemie erholen. Aus dem Minus von 20,6 Mrd. Dollar wurde ein Gewinn von 20,1 Mrd. Dollar, wie „Fortune“ berichtete. Der Umsatz stieg demnach bis März 2022 um 49 Prozent auf 272,7 Mrd. Dollar. Shell kletterte im Ranking vom 19. auf den 15. Platz und zog damit im Wettstreit der größten europäischen Unternehmen am Konkurrenten BP vorbei. In der 2020 veröffentlichten Analyse war Shell noch weltweit die Nummer fünf und damit der europäische Spitzenreiter gewesen.
Der umsatzstärkste Konzern aus Deutschland ist wie schon 2021 auch Europas Nummer eins. Volkswagen konnte laut „Fortune“ mit dem weltweiten Boom mithalten. Der Umsatz des Autobauers stieg demnach um 17 Prozent auf umgerechnet 295,8 Mrd. Dollar. Damit verbesserte sich Volkswagen um zwei Plätze auf Rang acht der größten Unternehmen der Welt. Der Gewinn belief sich den Angaben zufolge auf 18,2 Mrd. Dollar.