Wo auch immer die Tribüne für Tech-CEOs im US-Kapitol ist – sie dürfte voll werden. Zur Amtseinführung von Donald Trump hat sich eine ganze Reihe an Unternehmern angekündigt: Mark Zuckerberg, Jeff Bezos und Elon Musk sollen angeblich nebeneinandersitzen, die Chefs von Apple und Google, Tim Cook und Sundar Pichai, haben sich auch angekündigt. Sogar Shou Chew, dessen App Tiktok in den USA zuletzt stark unter Druck stand, wird erwartet.
Diese Milliardäre kommen zu Trumps Amtseinführung
Zwei haben sich lieben gelernt: Seit dem Wahlkampf weicht X-Inhaber und Tesla CEO Elon Musk kaum mehr von Donald Trumps Seite. Musk hatte sich sowohl bei Auftritten als auch auf Social Media für Trump starkgemacht. Dafür bekommt er nun die Leitung einer Agentur, die Bürokratie und Regulierungen abbauen soll – das „Department of Government Efficiency“.
Auch Amazon-Gründer Jeff Bezos sucht die Nähe zum neuen US-Präsidenten und hat sich bei dessen Amtseinführung einen Platz gesichert. In seiner ersten Amtszeit schimpfte Trump noch regelmäßig über Amazon oder die „Washington Post“, deren Eigentümer Bezos ist. Schon vor der Wahl aber rückte Bezos näher an Trump heran: Gegen massiven Widerstand der Redaktion verhinderte er eine schon geschriebene Wahlempfehlung der Washington Post für Kamala Harris.
Wenn Shou Chew im Kapitol Platz nimmt, hat er ein turbulentes Wochenende hinter sich: Erst musste Tiktok den Zugang in den USA sperren, konnte ihn wenige Stunden später aber wieder freischalten. Der Grund: Donald Trump hatte angekündigt, den Vollzug eines Gesetzes per Dekret zu verzögern, wonach Tiktok in den USA verkauft oder gesperrt werden muss. Wenn Trump nun den Amtseid schwört, soll Chew sogar einen Ehrenplatz bekommen.
Apple-CEO Tim Cook soll schon seit längerem einen guten Draht zu Donald Trump und ihm einst sogar einen Mac Pro Computer geschenkt haben. Für die Amtseinführung spendete er nun 1 Mio. Dollar aus seinem Privatvermögen. Ein guter Platz im Kapitol dürfte sicher sein.
Kaum jemand schwenkte nach der Wahl so offensiv auf Trumps Kurs ein wie Meta-Chef Mark Zuckerberg: Er kündigte an, die Faktenchecks auf Facebook, Instagram und Threads abzuschaffen und beendete Diversitätsprogramme in der Firma. Zur Amtseinführung richtet Zuckerberg nun sogar einen Spenden-Empfang aus.
Sundar Pichai, CEO von Google und Alphabet, wird seine Tech-Milliardärskollegen ebenfalls auf Trumps Amtseinführung treffen. Bereits zuvor soll er mehrmals mit dem Präsidenten telefoniert haben und auch nach Mar-a-Lago für ein Treffen geflogen sein. Zu Trumps Wahlsieg schrieb er auf X: „Wir befinden uns in einem goldenen Zeitalter der amerikanischen Innovation, und wir werden mit seiner Regierung zusammenarbeiten, um die Vorteile für alle zu nutzen.“
Vorangegangen war eine beispiellose Annäherung der Tech-Branche an Donald Trump. Zuckerberg hatte angekündigt, Faktenchecks auf Facebook und Instagram abzuschaffen, Microsoft, Apple und OpenAI spendeten jeweils 1 Mio. Dollar für die Feierlichkeiten rund um Trumps Amtseinführung. Einige Tech-CEOs und Unternehmer halten jedoch Abstand oder ziehen die Köpfe ein – zumindest noch.
Trumps Amtseinführung – diese Milliardäre bleiben fern
Nvidia Gründer und CEO Jensen Huang freut sich angeblich zwar darauf, den künftigen US-Präsidenten Donald Trump zu treffen – für dessen Amtseinführung hat er aber keine Zeit. Wie Bloomberg berichtet, soll Huang während der Zeremonie in Ostasien sein. Damit dürfte er einer der größten Namen aus der Tech-Branche sein, der auf dem Kapitol fehlt.
Vor der Wahl engagierte sich Linkedin-Gründer Reid Hoffman bei den „Venture Capitalists for Kamala“. Inzwischen fürchte er sich vor Vergeltung durch US-Präsident Trump, sagte Hoffman im Dezember in einem Podcast. Auch wenn Linkedin-Mutterkonzern Microsoft inzwischen 1 Mio. Dollar für Trumps Amtseinführung gespendet hat, wäre sein Besuch auf dem Kapitol wohl eine Überraschung.
Auch Vinod Khosla engagierte sich vor der Wahl bei den „Venture Capitalists for Kamala“. Der Mitbegründer von Sun Microsystems gratulierte nach Trumps Sieg seinem Milliardärskollegen Elon Musk und äußerte auf X die Hoffnung, dass Musk Trump von ein paar seiner Versprechen abhalte. Auch er dürfte nicht dabei sein, wenn Trump den Amtseid ablegt.
Ob Snapchat-CEO Evan Spiegel zu Trumps Amtseinführung kommt, ist nicht bekannt. Was dagegen spricht: Weder wurden irgendwelche Spenden öffentlich, noch besuchte Spiegel den künftigen Präsidenten in Mar-a-Lago. Außerdem ist Trumps Account seit Juni 2020 auf der App gesperrt und eine Richtungsänderung ist nicht in Sicht. Was dafür spricht: Erst kürzlich sprach Spiegel in einem Interview davon, wie wertvoll Elon Musks „innovatives Mindset“ in der Regierung sein könnte.