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Übernahme in den USA Viessmanns Shoppingtour geht weiter

Flaggen von Viessmann und Carrier vor dem Firmensitz in Allendorf
Flaggen von Viessmann und Carrier vor dem Firmensitz in Allendorf
© Fabian Ritter
Firmenerbe Max Viessmann hat das nächste Übernahmeziel gefunden: für eine nicht genannte Kaufsumme steigt der Jung-Unternehmer beim Kühl- und Reinraumhersteller KPS Global in den USA ein

Die nordhessische Viessmann-Gruppe expandiert in die USA. Für eine nicht genannte Kaufsumme übernimmt das Familienunternehmen nach eigenen Angaben den Kühl- und Reinraumhersteller KPS Global. Die Transaktion mit dem vorherigen Besitzer D Cubed Group solle in den kommenden 90 Tagen abgewickelt werden. 

Seit dem weitgehenden Verkauf des Heizungs- und Klimageschäfts an den US-Konzern Carrier verfolgt die verbliebene Viessmann-Gruppe unter anderem den Geschäftsbereich „Clean & Cold“, in den KPS Global eingegliedert werden soll. Bereits im vergangenen Jahr hatte Viessmann mit BMIL Technologies ein US-Unternehmen aus dem Bereich übernommen. An Carrier ist die Viessmann mit einer Minderheit beteiligt. 

Der Hauptsitz von KPS befindet sich in Fort Worth in Texas. Die mehr als 850 Beschäftigten verteilen sich auf fünf Produktionsstätten. In den vergangenen Jahren sei der Einsatzbereich vom Lebensmitteleinzelhandel auf andere Branchen wie Pharma, Landwirtschaft oder Batterietrockenräume ausgedehnt worden.

400 potenzielle Investments

Viessmann, und vor allem Firmenerbe Max Viessmann will mit den Milliarden aus dem Verkauf an Carrier, ein neues Firmenimperium aufbauen. Schwerpunkt soll dabei grüne Technologie sein. „Zukünftige Generationen werden mich daran messen, ob wir in die richtigen Themen investiert und die Unternehmen bestmöglich aufgestellt haben“, sagt der junge Unternehmer jüngst gegenüber Capital. Da sollen „Lebensräume“ positiv beeinflusst werden, Geld soll in Projekte fließen, die Treibhausgasemissionen verhindern, Menschen zu trinkbarem Wasser verhelfen und die Luft in Ballungsräumen verbessern. Manches klingt ein bisschen wie die Vorlage für ein Uno-Entwicklungsprogramm. Nur dass damit natürlich Geld verdient werden soll.

Für all das will Viessmann sich Zeit nehmen. Rund 400 Unternehmen hätten sie sich in den vergangenen Monaten angeschaut und stets gefragt: „Gibt es einen nachhaltigen Kern? Passen die Firmen zu unseren Investmentkriterien?“, sagt er. „Da fallen natürlich auch viele raus, weil sie nicht unsere Werte teilen oder weil wir uns bei der Bewertungshöhe nicht einigen oder weil das, was man uns präsentiert, wenig mit der Realität zu tun hat.“

dpa/jti

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