Wenn es in Unternehmerfamilien kracht, ist Mark Binz zur Stelle. Der Anwalt spricht über die bizarrsten Streite und Konflikte seiner Karriere – und Wege aus der Krise
Capital: Herr Binz, Erbstreitigkeiten, Kämpfe um die Nachfolge, Zerwürfnisse mit Geschwistern: Familienunternehmen bieten jede Menge Drama. Sie beschäftigen sich seit mehr als vier Jahrzehnten mit den Streitigkeiten hinter bekannten Namen der Wirtschaft. Ist das gerade in Deutschland oft glorifizierte Familienunternehmen ein Mythos?
MARK BINZ: Ich bin nach wie vor ein großer Freund und Bewunderer von Familienunternehmen. Wenn die Zahlen stimmen und sich die Gesellschafter verstehen, sind sie unschlagbar. Nehmen Sie Miele oder Trumpf: Würden diese von einem Konzern übernommen, wären sie halb so erfolgreich. Mehr als 95 Prozent aller Familienunternehmen funktionieren weitgehend konfliktfrei. Schwarze Schafe gibt es überall.