Am 30. April muss Mario Draghi seinen Vorschlag, wie er Italien nach der Krise wieder auf Kurs bringen will, in Brüssel einreichen. 261,1 Mrd. Euro will der Premier in die Wirtschaft seines Landes pumpen. Für Italien hängt viel an der Finanzspritze, denn das Land wird schon länger als ein möglicher Kandidat für eine nächste große Krise in Europa gesehen.
Das Geld, das aus Anleihen und Krediten aus der EU stammt, könnte das ändern. Es könnte die Wirtschaft des Landes um 3,6 Prozent bis 2026 steigern, meinen Analysten. 40 Prozent des Geldes will Draghi in grüne Projekte investieren, 25 Prozent sollen in digitale Projekte fließen.
Die Finanzspritze soll die Wirtschaft retten
Mario Draghi ist der ehemalige Chef der EZB. Er hat das Paket für Italien geschnürt. Die Finanzspritze kommt zusätzlich zu den 170 Mrd. Euro an Krisenhilfen, die das Land seit Ausbruch der Corona-Pandemie erhalten hat. Sollte der Plan aufgehen, meinen Analysten, dass die EZB ihr Hilfsprogramm für Italien früher als geplant beenden könnte.
Mit dem Geld würde die Staatsverschuldung auf rund 160 Prozent der Wirtschaftsleistung des Landes steigen, was ein Langzeitrisiko, nicht nur für Italien, sondern für die ganze EU bedeutet. Die einzige Möglichkeit aus der Krise hherauszukommen: Wachstum. Die Realität ist aber auch, dass Italiens Wirtschaft im vergangenen Jahr um neun Prozent geschrumpft ist. Capital zeigt in einer Bilderstrecke, wo das Geld aus der Finanzspritze investiert werden soll.
In diese Bereich will Draghi das Geld investieren
Italiens Züge haben den Ruf, notorisch zu spät zu kommen. Das soll sich ändern. Draghi will das Eisenbahnnetz ausbauen und einen großen Teil des Geldes in Trenitalia, das Tochterunternehmen der staatlichen Eisenbahngesellschaft investieren – insgesamt 24,8 Mrd. Euro.
Dem Breitbandausbau und dem Mobilfunkstandard 5G sollen in den kommenden Jahren durch das EU-Geld immerhin 6,3 Mrd. Euro zugute kommen. In die Digitalisierung des Landes sollen insgesamt mehr als 9 Mrd. Euro fließen. Auch die Verwaltung soll einen Digitalisierungsschub bekommen.
Die Müllbeseitigung ist in Italien immer wieder ein Problem, das nun angegangen werden soll. Hier zu sehen ist eine im Bau befindliche Müllverbrennungsanlage in der Nähe von Parma. Insgesamt sollen 1,5 Mrd. Euro in Müllbeseitigungsanlagen investiert werden.