Die stärksten und schwächsten Reisepässe 2024
Die Regionen auf den hintersten Plätzen des „Henley Passport Index“ sind von Konflikten, Wirtschaftskrisen und politischer Instabilität geprägt. So kommen afghanische Reisende ohne vorherigen Visumsantrag nur an 28 weitere Reiseziele. Damit schneidet der afghanische Reisepass am schlechtesten ab und bildet auf Platz 104 das Schlusslicht des Rankings. Ähnlich wenig Reisefreiheit bieten die Pässe aus Syrien (Platz 103 mit 29 visafreien Orten) und dem Irak (Platz 104 bei 31 Reisezielen ohne Visum).
Der russische Pass gewährt visafreien Zugang zu 119 Ländern und Gebieten - ein Ziel mehr als im Vorjahr. Dadurch positioniert sich Russland auf dem 51. Platz des Reisepass-Rankings. Ein Visum brauchen russische Staatsangehörige zum Beispiel, wenn sie in die Europäische Union einreisen wollen. Auch nach Beginn des russischen Krieges gegen die Ukraine bleiben die Grenzen der überwiegenden Mehrheit der EU-Mitgliedstaaten für russische Reisende offen und die EU-Länder stellen weiterhin Visa aus, auch für touristische Zwecke.
Mit dem chinesischen Reisepass öffnen sich die Türen von mittlerweile 85 Ländern - ohne vorher ein Visum beantragen zu müssen. Im vergangenen Jahr waren es noch fünf Orte weniger. Damit landet China aktuell auf Platz 62. Damit gehört die Volksrepublik zu den Top-Aufsteigern der vergangegen zehn Jahre: innerhalb dieser Zeit gewann China 21 visafreie Orte hinzu.
Die Ukraine ist in den vergangenen zehn Jahren insgesamt 21 Plätze aufgerückt. Allein seitdem Russland seinen Nachbarstaat angegriffen hat, hat sich für Ukrainerinnen und Ukrainer der Zugang zu sieben Staaten erleichtert. Mit 148 visafreien Reisezielen liegt die Ukraine nun auf Platz 32 des „Henley Passport Index“. Zur Entstehung des Rankings: Das Unternehmen berät vermögende Klienten dabei, wie sie die Staatsbürgerschaft anderer Länder erlangen, in dem sie Vermögenswerten ins Ausland verlagern. Zu diesem Zweck wurde einst die Datenbank zu Visabestimmungen rund um die Welt erstellt.
Die Luxusmetropole Dubai lockt mit riesigen Einkaufszentren und atemberaubenden Wolkenkratzern in die Vereinigten Arabischen Emirate. Sehen sich die Bürgerinnen und Bürger des Wüstenstaats selbst an ihren phänomenalen Skylines satt, können sie mittlerweile 183 Reiseziele visafrei ansteuern. Damit gehören die Arabischen Emirate zu den erfolgreichsten Aufsteigern im Reisepass-Rennen und nehmen Platz elf ein. In den vergangegen zehn Jahren hat er Staat am Persischen Golf 106 Länder dazugewonnen und sich vom 55. Platz vorgearbeitet.
In den Top-Ten-Positionen dominieren europäische Staaten. Das Vereinigte Königreich gewann innerhab eines Jahres drei visafreie Reiseziele hinzu und klettert mit 191 Destinationen zwei Plätze hoch auf Platz vier. Aber auch Australien und Neuseeland machen Plätze gut und rangieren gemeinsam mit Tschechien und Polen auf Platz sechs. Die USA schaffen es mit 188 visafreien Orten auf Platz sieben – vor zehn Jahren hielten die Vereinigten Staaten von Amerika gemeinsam mit Großbritannien noch den Spitzenplatz. Island rutscht von Platz 13 auf zu Platz zehn, welchen das Land alleine besetzt.
Vier EU-Länder versammeln sich auf Platz drei. 192 Reiseziele eröffnen sich für die Bürgerinnen und Bürger aus Dänemark, Irland, den Niederlanden und Österreich. Der „Henley Passport Index“ basiert nach Angaben des Beratungsunternehmens auf exklusiven Daten der International Air Transport Association (IATA), dem Dachverband der Fluggesellschaften. Das Ranking erfasst 199 Reisepässe und 227 Destinationen und wird monatlich aktualisiert.
Knapp hinter den Erstplazierten reihen sich Finnland, Schweden und die Republik Korea ein. Sie bieten visafreies Reisen zu 193 Zielen. Damit arbeiten sich die Nordeuropäer zum ostasiatischen Zweitplazierten des Vorjahres vor. Das Beratungsunternehmen Henley & Partners erfasst seit 19 Jahren laufend die Reichweite von Reisepässen weltweit. Maßgeblich ist, zu wie vielen Ländern und Gebiete ein Ausweisdokument Reisenden die Tore öffnet, ohne dass sie zuvor ein Visum beantragt haben müssen.
Den Spitzenplatz im diesjährigen Reisepass-Ranking belegen gleich sechs Staaten: Deutschland, Frankreich, Italien, Japan, Singapur und Spanien ermöglichen es ihren Bürgerinnen und Bürgern, ohne Visa in 194 Staaten und Gebiete zu reisen. Im vergangegen Jahr stand Japan noch alleine auf Platz eins. Den größten Spung zum Vorjahr legt Frankreich hin: Mit 187 visafreien Reisezielen hatte das Land im Ranking für 2023 nur den sechsten Platz erreicht.