Im Prenzlauer Berg isst man Sushi, im Wedding Burger. Manche Klischees über Berlin scheinen zu stimmen, jedenfalls wenn man sich die jährliche Auswertung des Lieferdienstes Wolt anschaut. Das Unternehmen hat allerlei Rekorde und Absurditäten des Berliner Bestellverhaltens analysiert – vom teuersten Produkt über den fleißigsten Kunden bis hin zum skurrilsten Lieferhinweis.
Absoluter Bestseller unter den bestellten Gerichten war demnach der Chili-Cheeseburger, gefolgt von Pizza Margherita und Edamame. Das passt auch zum Bestellverhalten der Berlinerinnen und Berliner. In neun von 13 untersuchten Bezirken waren Burger das beliebteste Produkt. In den restlichen vier Bezirken (Mitte, Prenzlauer Berg, Charlottenburg und Schmargendorf) war es jeweils Sushi. Daneben schaffte es Pizza acht Mal in die Top Drei.
Doch es gibt auch sehr spezielle Vorlieben: Ein Berliner bestellte beispielsweise 85 Zimt-Donuts in einer Order. Ein anderer kaufte über das Jahr verteilt 412 Dosen Red Bull, also durchschnittlich mehr als eine Dose pro Tag. Und wiederum ein anderer Berliner bestellte zwar querbeet, aber 751 Mal innerhalb eines Jahres – im Schnitt also mehr als zwei Mal pro Tag.
Besonders lukrativ für die Fahrerinnen und Fahrer waren vor allem drei Bezirke: Charlottenburg, Kreuzberg und Steglitz. Hier zahlten die Kundinnen und Kunden am meisten Trinkgeld. Besonders wenig zusätzlich gaben die Menschen in Mitte, Friedrichshain und Prenzlauer Berg. Ein Zusammenhang zum durchschnittlichen Haushaltsnettoeinkommen der Bezirke scheint es also nicht zu geben – es scheint eher zufällig zu sein, wer wie viel zusätzlich gibt.
Zu den absurdesten Lieferanweisungen, die Kundinnen und Kunden an die „Rider“ gaben, gehörten zum Beispiel: „Bitte nicht klingeln! Eltern schlafen und wissen nicht das ich bestellt habe. Einfach Essen abstellen. Vielen Dank!“ Oder: „Bitte gib das Essen nicht meinem 6-jährigen Sohn, unter keinen Umständen“ Aber auch nett gemeinte Zusprüche gehörten dazu: „You are sexy. And you are important. Remember this. I love you.“