Die Steuereinnahmen sind während der Corona-Pandemie 2020 in Deutschland eingebrochen. Die Steuereinnahmen von Bund, Ländern und Gemeinden sanken laut Statistischem Bundesamt um 59,6 Mrd. Euro auf 739,7 Mrd. Euro. Das entsprach im Vergleich zum Vorjahr einem Rückgang um 7,5 Prozent. Ungleich stärker brachen die Einnahmen aus der Körperschaftssteuer ein. Das Bundesfinanzministerium meldete einen Rückgang von 24,2 Prozent auf 24,3 Mrd. Euro.
Höchste Körperschaftssteuer
Die Körperschaftssteuer ist hierzulande aber nur eine der Abgaben, die Unternehmen abführen müssen. Im Ausland sieht das oft anders aus. Auch das führt dazu, dass innerhalb der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) extreme Unterschiede bei der Besteuerung von Unternehmen herrschen. Der höchste Gesamtwert belief sich 2021 innerhalb des Staatenverbunds auf stolze 32 Prozent. Auch Deutschland gehört zu den Spitzenreitern in der OECD. Am anderen Ende der Skala lag Ungarn mit einem Gesamtsteuersatz von lediglich neun Prozent.
Das sind die OECD-Staaten , in denen Unternehmen die meisten Steuern zahlen:
Hier zahlen Unternehmen die meisten Steuern.
Unternehmen in der Republik Korea entrichteten laut der OECD 2021 Steuern in Höhe von 27,5 Prozent. 25 Prozent entfielen auf die Körperschaftssteuer. 2,5 Prozent wurden über lokale Abgaben fällig. Korea rangierte damit im Ranking vor Kanada und den USA, die auf einen Steuersatz von jeweils rund 26 Prozent kamen. Bei den OECD-Ländern mit den niedrigsten Abgaben für Beschäftigte lag Korea hingegen zuletzt auf Platz drei. Foto: IMAGO / Penta Press
Keine lokalen Steuern wurden hingegen in Neuseeland und in Frankreich fällig. Die Staaten teilten sich mit 28,0 Prozent Körperschaftssteuer Platz sieben der OECD-Länder mit den höchsten Abgaben für Unternehmen. Neuseeland gehörte dabei neben Korea zu den Staaten, die Firmen hoch, Beschäftigte aber vergleichsweise niedrig besteuern. Es lag auf der Liste der Mitglieder mit den niedrigsten Steuern und Arbeitnehmerbeiträgen zu den Sozialversicherungen auf Rang sechs. Foto: IMAGO / agefotostock
Japan kam 2021 auf die zweithöchsten regionalen Unternehmenssteuern in den Top 10. Die beliefen sich auf 7,0 Prozent und trieben die Gesamtsteuerlast auf 30,0 Prozent empor. Ohne diese lokalen Abgaben hätte sich Japan auf Platz 14 der OECD-Rangliste eingereiht. Foto: IMAGO / imagebroker
Deutschland ist mit seinem föderalen System der Spitzenreiter, was regionale Unternehmenssteuern anbelangt. Die OECD bezifferte die Unternehmenssteuern des Bundes zuletzt auf 15,8 Prozent. Hinzu kamen 14,1 Prozent an Abgaben in den Ländern und Kommunen. Damit landete Deutschland mit insgesamt 29,9 Prozent auf Platz fünf des Rankings. Würden Unternehmen unterhalb der Bundesebene nicht zusätzlich besteuert, käme Deutschland im Ranking auf den 31. Platz und damit unter die letzten zehn OECD-Länder. Zu den Abgaben für Unternehmen zählt weiterhin der Solidaritätsbeitrag. Er war 2021 für die meisten Steuerzahler abgeschafft worden. Foto: IMAGO / Peter Widmann
Mexiko lockt Auswanderer mit dem zweitniedrigsten Steuersatz für Beschäftigte in der OECD. Alleinstehende führten zuletzt gerade mal rund ein Zehntel ihres Bruttoverdienstes an den Staat ab. Der bittet dafür Unternehmen zur Kasse. Die zentrale Körperschaftssteuer belief sich 2021 laut OECD auf 30,0 Prozent. Auf denselben Wert kam Australien. Dort gibt es ebenfalls nur eine staatliche Abgabe für Unternehmen. Foto: IMAGO / Cavan Images
In keinem Mitgliedsstaat der OECD zahlten Unternehmen zuletzt so hohe Abgaben wie in Portugal. Die Körperschaftssteuer belief sich der OECD-Datenbank zufolge 2021 auf 30,0 Prozent. Im Gegensatz zu den übrigen Ländern der Top 3 aber kamen in Portugal lokale Abgaben hinzu. Sie sorgten für das Endergebnis von 32,0 Prozent. Ohne sie hätte Portugal sich hinter Kolumbien den zweiten Platz mit Mexiko und Australien geteilt. Foto: IMAGO / robertharding