Länder mit dem größten bzw. kleinsten öffentlichen Dienst

Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) erfasst in ihrer Datenbank die Größe des öffentlichen Dienstes in ihren Mitgliedsländern. Zuletzt lagen erst für 2017 Daten für alle Staaten vor. Auf Platz fünf der OECD-Länder mit dem kleinsten öffentlichen Dienst rangierte damals die Türkei. Gerade mal etwa jeder zehnte Beschäftigte (10,8 Prozent) stand den Angaben zufolge dort im Staatsdienst. Zehn Jahre zuvor waren es noch 13,1 Prozent gewesen. Exakt auf diesem Wert war die Türkei 2019 (dem aktuellen Jahr der Statistik) wieder angelangt.

Deutschland hat in der OECD einen der kleinsten öffentlichen Dienste. 2017 belief sich der Anteil an allen Beschäftigten auf 10,6 Prozent. Das war auch in etwa der Stand 2019. 2017 rangierte die Bundesrepublik in dem Ranking auf Platz vier. Seitdem ist der öffentliche Dienst aber stetig gewachsen.

Die Schweiz kam knapp vor Deutschland auf Platz drei der OECD-Mitgliedsländer mit dem kleinsten öffentlichen Dienst. Für sie wies die Statistik einen Anteil von 10,1 Prozent aus. Das war immer noch fast doppelt so viel wie beim OECD-Mitgliedsland mit dem kleinsten öffentlichen Dienst.

Diese Statistik lässt keinen direkten Rückschluss auf die Frage zu, wie bürokratisch ein Land ist. Bei der Größe des öffentlichen Dienstes ist es auch entscheidend, wie viele Sektoren der Wirtschaft privatisiert oder aber von Anfang an von Privatunternehmen kontrolliert wurden. Einige asiatische Industrienationen setzen auf marktbeherrschende Konzerne, die fast schon staatlichen Charakter haben. Südkorea belegte mit 7,8 Prozent Beschäftigten im Staatsdienst Platz zwei des Rankings.

Den mit Abstand kleinsten öffentlichen Dienst der OECD-Länder hatte 2017 Japan. Die Statistik weist für das Jahr eine Quote von nur 5,9 Prozent aus. Das entsprach in etwa dem Niveau von einem Jahrzehnt zuvor. Nach 2017 lagen der OECD keine Zahlen mehr für Japan vor. Aktuell rangiert deshalb Korea auf Platz eins der Mitglieder mit dem kleinsten öffentlichen Dienst. Am anderen Ende des Spektrums finden sich Länder, in denen fast jeder dritte Beschäftigte für den Staat arbeitet.

Die Top 5 der OECD-Staaten mit dem größten öffentlichen Dienst wird von nordischen Ländern dominiert. Platz fünf ging 2017 an Island. In der Inselrepublik am nördlichen Polarkreis arbeiteten demnach 23,8 Prozent der Beschäftigten im öffentlichen Dienst.

In etwa jeder vierte Finne arbeitet für sein Land. Die OECD wies 2017 für Finnland einen Staatsdiener-Anteil von rund 24,2 Prozent aus.

Dänemark konnte diesen Wert noch deutlich übertreffen. Das hohe Gehaltsniveau bei unserem Nachbarn wird wesentlich auch vom Staat garantiert. Für den arbeiteten 2017 laut der Statistik rund 28,0 Prozent der erwerbstätigen Menschen.

Schweden kam in der Statistik auf 28,9 Prozent Staatsbedienstete. Es belegte damit für 2017 den zweiten Rang unter den OECD-Ländern mit dem größten öffentlichen Dienst. Im aktuellen Jahrgang 2019 rangierte Schweden gar auf Platz eins. Das lag aber daran, dass für den vorherigen Spitzenreiter bislang keine Daten vorlagen.

Norwegen sichert sich mit seinem großen öffentlichen Dienst auch den eigenen Wohlstand. So speist die staatliche Erdölförderung den größten Staatsfonds der Welt und erwirtschaftet hier lange Zeit traumhafte Renditen. Knapp jeder dritte Erwerbstätige in Norwegen arbeitete laut der Statistik 2017 für den Staat (30,8 Prozent).