Staatliche Finanzhilfen sind das eine. In einem Ausnahmezustand wie der Corona-Krise kommt es daneben aber vor allem auf die zwischenmenschliche Unterstützung an. Wertvolle Tipps, tatkräftige Unterstützung oder auch nur mal ein nettes Wort, wenn einem die Decke auf den Kopf zu fallen droht, helfen, den aktuellen Wahnsinn durchzustehen. Zum Glück haben die meisten Menschen im Notfall ein soziales Sicherheitsnetz.
Das gilt jedenfalls für die Bewohner der Mitgliedsstaaten der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, OECD. Die hat in ihrem Jahresbericht „How's Life? 2020“ verschiedene Faktoren des gesellschaftlichen Lebens untersucht. Dabei wurde auch gefragt, wie viele Menschen bei einem Notfall in ihrem Umfeld auf Unterstützung hoffen können. Das Ergebnis: „Im Durchschnitt haben 90 Prozent der Menschen in OECD-Ländern jemanden, auf den sie zählen können“, teilte die Organisation mit. Allerdings gab es zwischen den Staaten deutliche Unterschiede.
In diesen Ländern haben die meisten Menschen ein persönliches Sicherheitsnetz:
In diesen Ländern können Menschen auf Familie und Freunde zählen
93,0 Prozent der Niederländer konnten sich laut der OECD-Statistik im Notfall auf Freunde oder Verwandte verlassen. Das reichte für Platz zehn. Die Niederlande lagen vor der Schweiz (92,9 Prozent), Kanada (92,3 Prozent) und Belgien (92,2 Prozent).
Fast könnte man meinen: Je kälter das Klima, desto mehr sind die Menschen für einander da. Auch Platz zwei der OECD-Rangliste geht an ein skandinavisches Land. 95,6 Prozent der Finnen gaben zu Protokoll, dass sie sich im Notfall auf Freunde oder Angehörige verlassen konnten.
Nahezu jeder Isländer hat zumindest einen Menschen, auf den er sich verlassen kann, wenn es hart auf hart kommt. Mit 97,6 Prozent belegte der Inselstaat Platz eins der Rangliste. Die USA erreichten mit 90,6 Prozent quasi den Mittelwert aller OECD-Länder. Deutschlands Ergebnis fiel mit 89,8 Prozent leicht unterdurchschnittlich aus. Im Zeitraum 2010 bis 2012 hatten noch 93,8 Prozent der Bundesbürger ein privates Sicherheitsnetz. Auf dem letzten Platz landete Griechenland mit 78,1 Prozent.