In der Start-up-Welt hat sich neuerdings eine Vokabel eingeschlichen, die beinahe genauso häufig bemüht wird wie Umsatz und Profit: der „Purpose“, zu deutsch der gute Zweck. Unternehmen sollen fortan nicht nur Geld scheffeln, sondern auch einer höheren Sache dienen – genauer: der Umwelt und dem Klimaschutz helfen. Nachhaltigkeitsziele, einst als Nischenthema belächelt, sind damit längst im unternehmerischen Mainstream angekommen. Das zeigt auch eine Studie des Bundesverband Deutsche Startups: 43 Prozent der Start-ups gaben bei der jüngsten Befragung von 2021 an, sich der Green Economy zuzuordnen.
Dabei geht es nicht nur ums grüne Gewissen. Unternehmen spüren auch den Druck von Mitarbeitern und Kunden. Wer sie überzeugen will, braucht einen „Purpose“. Das gilt auch für Investoren. Laut dem Analysedienst Dealroom ist ClimateTech inzwischen „das am schnellsten wachsende Start-up-Segment in Europa“. Das Finanzierungsvolumen für entsprechende Geschäftsmodelle habe sich allein in den vergangenen fünf Jahren verzehnfacht, von 1,1 Mrd. US-Dollar in 2017 auf 11 Mrd. Dollar in 2021.
Klar, dass sich inzwischen auch viele gestandene Unternehmer dem Thema Nachhaltigkeit nähern. Ihre Erfahrung und ihr Netzwerk könnte der neuen Generation von ClimateTech-Start-ups weiter Aufwind verschaffen.
Hier sind einige der bekanntesten Szene-Köpfe, die sich als grüne Gründer neu erfinden wollen:
Erst Unternehmer, dann Klimaaktivist
Seit 2020 bauen die beiden Gründer das ClimateTech-Start-up Planetly auf. Kernprodukt ist eine Software, mit der Unternehmen ihren CO2-Fußabdruck in Echtzeit messen und reduzieren können. Ende 2021 erfolgte dann der Verkauf an die US-Softwarefirma One Trust. Das Unternehmen soll angeblich 100 Mio. Dollar für Planetly gezahlt haben. Franke und Alex sind weiterhin als Führungskräfte mit an Bord.