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Größte Freihandelszone der Welt Mercosur-Abkommen: Nichts als heiße Luft?

Der Brasilianische Präsident Lula und EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen versuchen Geschichte zu schreiben
Der Brasilianische Präsident Lula und EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen versuchen Geschichte zu schreiben
© IMAGO / Fotoarena
Seit rund 20 Jahren diskutieren Deutschland und vier südamerikanische Staaten über ein Handelsabkommen. Deutschland erhofft sich dadurch mehr Unabhängigkeit von China. Experten aber zweifeln

Es wäre die größte Freihandelszone der Welt. Seit mehr als zwei Jahrzehnten diskutieren die Mercosur-Staaten Brasilien, Argentinien, Paraguay und Uruguay über ein Freihandelsabkommen mit der EU. Doch die Umsetzung dieses Mega-Deals hakt gewaltig.

Nicht nur weil die Verträge von sämtlichen EU-Mitgliedsstaaten ratifiziert werden müssten, sondern auch aufgrund starken Widerstands europäischer Landwirte. Das jedenfalls meint Karlheinz Kurt Naumann, der deutsche Unternehmen bei ihrem Markteintritt in Brasilien von Sao Paulo aus berät. Im Podcast „Wirtschaft Welt & Weit“ erinnert er sich an einen Besuch in Deutschland zurück: „Zucker aus Brasilien – nein, danke“, diese Aufschrift habe er während einer Fahrt auf der Autobahn auf einem Lkw lesen können. „Besonders in Deutschland und Frankreich ist zu merken, dass die Bauernlobby völlig gegen diese Freihandelszone ist“, so Naumann. Viele Landwirte hätten Angst davor, „dass die riesige Produktivität, die wir in Brasilien im Agrarbereich haben, konkurrenzlose Produkte nach Europa hineinschwemmt“.

Wie also stehen die Chancen, dass die größte Freihandelszone der Welt tatsächlich realisiert wird? Und was genau steckt geopolitisch dahinter? Für Peter Birle, Politikwissenschaftler und wissenschaftlicher Direktor des Ibero-Amerikanischen Instituts in Berlin, geht der Deal schließlich weit über die ökonomische Komponente hinaus. Über all das und mehr diskutiert Host Mary Abdelaziz-Ditzow mit Karlheinz Kurt Naumann und Peter Birle im ersten Teil einer Doppelfolge zu Brasilien. Der zweite Teil wird genauer auf die bilateralen Handelsbeziehungen zwischen Deutschland und Brasilien eingehen und ist für nächste Woche geplant.

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