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Europachefin der Bill & Melinda Gates Stiftung Anja Langenbucher „Wir dürfen die anderen Killerkrankheiten nicht vergessen“

Die Bill & Melinda Gates Foundation will für eine gerechte Verteilung der Corona-Impfstoffe sorgen. Europachefin Anja Langenbucher appelliert im Podcast an die reichen Länder und sie mahnt andere gefährliche Krankheiten nicht zu vergessen

Seit vielen Jahren engagiert sich die Bill & Melinda Gates Foundation im Bereich der Gesundheitsversorgung, in der Forschung nach Impfstoffen und im Kampf gegen Armut. Keine Stiftung steckt mehr Geld und Ressourcen in diese Bereiche. Auch im Kampf gegen Covid-19 spielt die Stiftung eine zentrale Rolle, als Träger der Globalen Allianz für Impfstoffe und Immunisierung (GAVI) und als Geldgeber.

Die Europa-Chefin der Stiftung, Anja Langenbucher, hat an die reichen Länder appelliert, bei der Verteilung des Impfstoffes die ärmeren Länder nicht zu vergessen. „Es gibt eine starke moralische Verantwortung und Handlungsanweisung an die reichen Länder dieser Welt“, sagte Langenbucher im Podcast „Die Stunde Null“. Es liege im Interesse jedes einzelnen Landes, dass ein Impfstoff „auch wirklich global zugänglich ist“. Die Bill & Melinda Gates-Stiftung will sicherstellen, dass bis Ende 2021 zwei Milliarden Impfdosen zur Verfügung stehen, dafür werden 2 Mrd. Dollar mobilisiert.

Langenbucher setzt auf eine Wiederbelebung der Weltgesundheitsorganisation WHO nach dem Machtwechsel in den USA: „Wir haben eine große Hoffnung auf eine wesentlich konstruktivere Zusammenarbeit mit der neuen Biden-Administration“, sagte die Ökonomin, die seit 2011 bei der Gates-Stiftung arbeitet. „Wir sind natürlich sehr erleichtert und hoffen auf eine viel klarere multilaterale Ausrichtung der USA. Und auch auf eine Stärkung der WHO.“ Die Weltgesundheitsorganisation könne bei der Verteilung des Impfstoffes die Rolle eines Schiedsrichters übernehmen.

Langenbucher erinnerte daran, dass der Kampf gegen andere Krankheiten nicht leiden dürfe: „Ich glaube, wir dürfen die größten Killerkrankheiten nicht vergessen: Tuberkulose, Malaria und Aids. Das sind nach wie vor die Krankheiten, die den ärmsten Ländern der Welt die meisten Todesopfer fordern.“ Es gebe auch neue Ausbrüche von Masern in einigen Ländern.

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