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Exklusiv E-Tretroller-Firma Tier Mobility interessiert sich für Coup-Scooter

1500 Coup-Scooter rollten durch Berlin
1500 Coup-Scooter rollten durch Berlin
© PR
Das Berliner Mobilitäts-Start-up Tier Mobility überlegt, die elektrischen Roller von Coup zu übernehmen. Bosch hatte das Ende seines Sharing-Diensts vor wenigen Wochen angekündigt.

Beim Berliner E-Tretroller-Anbieter Tier Mobility gibt es Interesse, in den Markt für E-Scooter einzusteigen. Das Management diskutiere zurzeit, ob es die Fahrzeuge des im November eingestellten Berliner Verleihers Coup übernehmen solle, heißt es aus dem Unternehmensumfeld. Eine Entscheidung sei noch nicht endgültig gefallen. Bosch hatte Ende November angekündigt , seinen Sharing-Dienst für E-Roller wegen Unwirtschaftlichkeit nicht weiter zu betreiben. Coup soll sich nun in einem Verkaufsprozess befinden.

Tier, 2018 gegründet von Lawrence Leuschner und Julian Blessin, verleiht bislang nur elektrische Tretroller. Das Unternehmen ist neben Lime und Circ einer der größten Anbieter, die seit dem vergangenen Jahr ihre Tretroller in deutschen Städten aufstellen. Für das weitere Wachstum ist es gut ausgestattet: Erst vor wenigen Monaten hat Tier 60 Mio. Dollar von Wagniskapitalgebern erhalten, unter anderem von Mubadala Capital, dem Staatsfonds aus Abu Dhabi.

Die Coup-Akquisition würde das Geschäftsfeld deutlich vergrößern. Aus dem Unternehmensumfeld heißt es, Tier Mobility sei nicht an der Marke interessiert, sondern an „allen anderen Assets“, für die die Firma im Verkaufsprozess wahrscheinlich ein Gebot abgeben werde. Dazu zählen vor allem die Roller. Ein Tier-Sprecher wollte die Überlegungen auf Capital.de-Anfrage nicht kommentieren.

Bei Tier kennt man sich auch mit dem Verleihen von Scootern gut aus: Mitgründer Julian Blessin hatte den Bosch-Verleihservice Coup einst mit aufgebaut. Unter Marktbeobachtern gilt eine mögliche Übernahme dennoch als risikoreich: Das junge Unternehmen könnte sich mit dem Kauf und dem erweiterten Geschäftsmodell übernehmen.

Der E-Tretroller-Markt ist in Europa bereits stark umkämpft. Gut finanzierte US-Anbieter wie Bird und Lime drängen in den Markt. Als deutscher Anbieter ist außerdem noch Circ gestartet, das zurzeit nach Investorengeldern sucht, wie das Branchenmagazin Gründerszene berichtete .

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