Beim Klimaschutz gibt es Grund zum Optimismus. Der weltweite Energieverbrauch ist 2019 laut BP weniger stark gestiegen als 2018. Der Anteil der erneuerbaren Energien habe sich so stark erhöht wie nie zuvor. Sie machten laut dem britischen Mineralölkonzern mehr als 40 Prozent der zusätzlich verbrauchten Energie aus. Zugleich sei der Anteil der Kohle am globalen Energiemix auf den niedrigsten Stand seit 16 Jahren gefallen. Trotzdem aber bleibt der Klimakiller Kohle die wichtigste Energiequelle weltweit.
Kohle und Klimaschutz
Etwas über ein Drittel der erzeugten Energie entfiel 2019 noch auf Kohle (36 Prozent), wie es in der 69. Ausgabe des BP-Berichts „Statistical Review of World Energy“ heißt. Wind, Solar und Geothermie kamen gemeinsam hingegen erst auf ein Zehntel. Niedrige Preise könnten den Kohleverbrauch zusätzlich angekurbelt haben. Für die Mitgliedsländer der OECD verzeichnete BP hingegen die geringste Nachfrage seit Beginn der Analysen im Jahr 1965.
Viele Länder hängen aber bis auf Weiteres an dem fossilen Brennstoff. Diese Länder verbrauchen weltweit am meisten Kohle:
Diese Länder verbrauchen am meisten Kohle
Kohle ist nicht überall auf dem Rückzug. Vietnam lag 2018 beim Gesamtverbrauch weltweit noch auf Platz 15. BP verzeichnete 2019 jedoch einen Anstieg von 30 Prozent auf 2,1 Exajoule. Damit schoss Vietnam hoch auf Platz zehn. Es ließ unter anderem Australien, Polen und die Türkei hinter sich. Zur Einordnung: 2,1 Exajoule entsprechen grob dem zehnfachen Jahresverbrauch Berlins (im Jahr 2014).
Deutschland will bis spätestens 2038 aus der Kohleverstromung aussteigen. Die Bundesrepublik belegte 2019 zwar laut BP Platz neun der größten Kohlekonsumenten der Welt (2018: Platz acht). Hierzulande wurden aber nur noch 2,3 Exajoule Kohlestrom verbraucht. Das waren 21 Prozent weniger als im Vorjahr. Der gesamte Primärenergieverbrauch Deutschlands lag 2019 bei knapp 13 Exajoule. Der beschlossene Kohleausstieg machte sich auch bei der Produktion bemerkbar. Neben den USA gab es hier in Deutschland den stärksten Rückgang (0,3 Exajoule).
Beim Kohleverbrauch sind die Abstände zwischen den Nationen sehr groß. Das erklärt, warum die Reihenfolge trotz signifikanter Veränderungen bei den Energiemengen gleich geblieben ist. Die USA etwa haben ihren Kohlekonsum 2019 um knapp 15 Prozent auf 11,3 Exajoule gesenkt. Das war aber immer noch mehr als doppelt so viel wie bei Japan auf Platz vier. Die USA blieben deshalb auf Platz drei.
Indien verbrauchte 2019 rund 18,6 Exajoule an Energie aus Kohle. Das entsprach dem Wert des Vorjahres. Indien blieb damit das Land mit dem zweitgrößten Kohleverbrauch der Welt. Von der globalen Bilanz entfielen aber gerade einmal zwölf Prozent auf den Subkontinent. Denn der Spitzenreiter stellt bei der Kohle alle anderen Länder in den Schatten.