Vor kurzem schien dem mobilen Internet die Zukunft zu gehören. Die Länder mit den schnellsten Datenfunkverbindungen haben wir kürzlich vorgestellt . In der Corona-Krise verlieren 4G oder 5G aber schlagartig an Strahlkraft. Wenn Menschen millionenfach im Homeoffice arbeiten und soziale Isolation praktizieren, erhält das gute alte Breitband-Internet einen neuen Stellenwert. Manche Länder sind hier allerdings besser auf die plötzlich enorm gestiegene Datennutzung vorbereitet als andere Staaten.
Corona belastet das Internet
Kollegen bleiben per Videokonferenz in Kontakt, Langeweile wird mit Serienmarathons auf Streamingplattformen bekämpft: Die Covid-19-Pandemie sorgt auch im Datenverkehr für Ausnahmezustände. Hier ist ebenfalls Rücksicht angesagt. Wer sich beim Streamen mit einer geringeren Bildqualität begnügt, hilft dabei, Kapazitäten für wirklich wichtige Daten freizuhalten. Denn gerade Videos verschlingen Unmengen an Daten.
Die Social-Media-Plattform Hootsuite und die Digitalagentur We Are Social haben in ihrer Analyse „Digital 2020“ die Länder mit dem schnellsten stationären Internet aufgelistet. Weltweit lag das durchschnittliche Download-Tempo demnach bei 73,6 MBps (Megabits pro Sekunde). Der Spitzenreiter schaffte fast die dreifache Geschwindigkeit.
Diese Länder haben das schnellste Breitband
Diese Länder haben das schnellste Internet
Thailand eröffnet die Top 10 der Länder mit dem schnellsten stationären Internet. Die Download-Geschwindigkeit lag laut dem Bericht „Digital 2020“ im Dezember 2019 bei durchschnittlich 125,1 MBps. Hootsuite und We Are Social stützten sich auf Daten des Speedtest-Anbieters Ookia.
Schnelles Internet schützt nicht vor Engpässen. Die Schweiz belegt mit 144,3 MBps weltweit Platz fünf. Das Datennetz geriet wegen der Pandemie im März allerdings teilweise an die Kapazitätsgrenzen. Die Regierung zog es deshalb in Erwähnung, Video-Streamingdienste vorübergehend zu blockieren.
Egal ob mobil oder per Glasfaserkabel: Surfen ist in der Republik Korea eine flotte Angelegenheit. Die Heimat von Samsung belegt in der Hootsuite-Rangliste für das schnellste mobile Internet den ersten Platz. Beim stationären Datenverkehr reichte es mit 144,4 MBps immerhin für Rang vier.
In Rumänien gibt es das schnellste Breitband-Internet in Europa. Die Osteuropäer überraschen mit einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 144,9 MBps. Rumänien ist zwar ein armes Land. Doch bereits 2012 waren dort prozentual mehr Haushalte direkt an das schnelle Glasfasernetz angeschlossen als in Deutschland. Rumänien kam der technische Rückstand zugute. Kupferleitungen waren nur eingeschränkt vorhanden. Deshalb konnte beim Ausbau gleich auf blitzschnelle Glasfaser gesetzt werden. Außerdem verlaufen Datenleitungen in Rumänien meist oberirdisch, was die Kosten senkt.
Festland-China kommt in der Rangliste auf Platz 15. Die Sonderverwaltungszone Hongkong aber belegt im Bericht „Digital 2020“ weltweit den zweiten Rang. Einwohner surfen demnach mit 164,9 MBps. Ein Land aber beweist: Es geht noch sehr viel schneller.
Singapur spielt bei der Internetgeschwindigkeit in einer eigenen Liga. Der Stadtstaat war im Dezember 2019 weltweit das einzige Land, das die Marke von 200 MBps durchbrechen konnte, wenn auch knapp mit 200,1 MBps. Wer Deutschland in der Liste vermisst: Die Bundesrepublik schafft es weltweit nur ins Mittelfeld.